Politik

"Man soll erst aus dem Auto aussteigen, wenn es steht"

Die Stadt Wien steht unter Beschuss, kann mit ihrem Gesundheitsstadtrat Peter Hacker aber auch zurückschießen. Er war in der "ZiB2" zu Gast.

Leo Stempfl
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Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker war am Donnerstag in der "ZiB2" zu Gast.
Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker war am Donnerstag in der "ZiB2" zu Gast.
ORF2

Wenn es jemanden gibt, der kein Blatt vor den Mund nimmt, dann ist das Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Er macht deswegen auch keinerlei Hehl davon, was er von den aktuellen Ideen der Bundesregierung hält. Die meisten davon erschließen sich ihm nicht ganz, insbesondere weil es keine Absprache mit den Bundesländern gab – die neuen Maßnahmen wurden einfach so präsentiert.

Die Regierung mache "aus der Impflotterie eine Infektionslotterie", ärgerte sich der Politiker. "Ich glaube, dass wir nicht bei Höchstgeschwindigkeit aus dem fahrenden Auto rausspringen sollten." Auch die kostenlos Tests würde er gerne beibehalten, haben diese doch zigtausende Infektionen vorzeitig erkannt. Auf Kritik von Seiten der ÖVP angesprochen sagte er im "Puls24"-Interview trocken: "Ich habe längst aufgehört die Motivationen der Ministerin Köstinger zu hinterfragen."

Es gibt also sichtlich einiges an Diskussionsbedarf – insbesondere, weil Wien abermals einen Sonderweg geht, das Lockern auf 3G in der Gastro verweigert und bei 2G bleibt. Am Donnerstagabend war er dazu bei Martin Thür in der "ZiB2" zu Gast.

Abgerechnet wird am Schluss

"Die Frage ist nicht ob, die Frage ist wann", stellte Hacker eingangs klar. Der leichte Rückgang sei wohl nur auf die aktuellen Semesterferien zurückzuführen. Immer noch müsse man auf den Normalstationen Eingriffe verschieben, die Personalausfälle seien enorm. Zwar werde es im März wohl nach unten gehen, aber man solle "erst aus dem Auto aussteigen, wenn es steht".

"Wir sind keine Spaßverderber, es geht um die Rahmenbedingungen."

Dass die Inzidenz in Wien trotz der vielen Tests zeitweise höher war als im Bundesschnitt, lässt der Stadtrat nicht gelten. "Die Abrechnung von Wellen findet immer am Schluss statt."

Bei den Tests wünscht sich Peter Hacker endlich Transparenz bei den Kosten. Denn natürlich sei das teuer, aber Wien würde bei 70 Prozent der Tests nur für 30 Prozent der Kosten verantwortlich sein. Die Infrastruktur solle man jetzt behalten, weil sonst stehe man im Herbst wieder bei null dar. 

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