Die thailändische Polizei untersucht im Fall des getöteten deutschen Geschäftsmannes Hans-Peter Mack den Ursprung der letzten SMS, die angeblich der 62-Jährige an seine 24-jährige Ehefrau Piraya Boonmak schickte. Das Paar war am 4. Juli zum Mittagessen verabredet. Als Mack jedoch nicht zum Termin erschien, erhielt die Frau eine Nachricht, in der ihr Mann behauptete, er würde zurückrufen. Boonmak wusste sofort, dass etwas nicht stimmte: In ihrer fünfjährigen Beziehung hatte Mack seiner Frau kein einziges Mal eine SMS geschickt.
Wie die BBC berichtet, soll Boonmak danach eine ganze Reihe von verdächtigen SMS erhalten haben, die sie annehmen ließen, dass ein oder mehrere Betrüger Macks Handy benutzten. Ihren Mann sah die Frau nie wieder. Macks Leiche wurde schließlich letzten Montag auf einem Anwesen in Nong Prue, einem Vorort des bekannten Ferienortes Pattaya, gefunden.
Nach Angaben der Polizei waren der Kopf, der Oberkörper und die Gliedmaßen des Deutschen abgetrennt. Den Leichnam hatten die Täter in 13 Teile zersägt und dann in Plastiktüten in einer 1,5 Meter langen Gefriertruhe versteckt.
Ein thailändisches Ehepaar hatte die Polizei informiert, nachdem es zuvor beauftragt worden war, die Gefriertruhe zum Poolhaus zu transportieren. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten einen Geländewagen, der von einem weißen Mann gefahren wurde. Das Gerät war mit Plastikplanen bedeckt und mit einem schwarzen Klebeband gesichert worden.
Das Opfer wurde zuletzt am 4. Juli in seinem silbernen Mercedes in der südthailändischen Küstenstadt Pattaya gesehen. Tage später entdeckten die Ermittler den Wagen auf einem Wohnungsparkplatz in Nong Prue.
Das Innere des Mercedes war sauber geschrubbt worden. Die Beamten entdeckten darin eine schnurlose Kettensäge, eine Heckenschere und Plastikrollen sowie ein Reinigungsmittel auf den Sitzen, dem Armaturenbrett, dem Lenkrad und anderen Bereichen des Wagens. Die Polizei geht davon aus, dass Mack in seinem Auto getötet wurde.
Mittlerweile nahm die Polizei drei Deutsche und einen 27-jährigen Mann aus Pakistan fest. Bei den deutschen Verdächtigen handele es sich um den 52-jährigen Olaf B., der 52-jährigen Nicole F. und der 54-jährigen Petra G. Alle haben bestritten, mit dem Tod des 62-Jährigen etwas zu tun zu haben.
Laut News.com.au soll Nicole F. das Haus gemietet haben, in dem Macks Leiche gefunden wurde. Petra G. und Olaf B. sollen zusammen mit dem Pakistani U. die Leiche des Mannes zersägt und in Plastiksäcke verpackt haben.
Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, dass sich Mack am 4. Juli mit Petra G. in einem Café in Nong Prue getroffen hatte. Später fuhren sie zur Villa, wo die anderen Verdächtigen auf Mack warteten.
Möglicherweise wollten die Deutschen und der Pakistani den Geschäftsmann zwingen, Geld auf ihre Konten zu überweisen. Am Mittwoch hatte die Zeitung "Khaosod" berichtet, dass insgesamt drei Millionen Baht (rund 78.000 Euro) von dessen Konto auf zehn Zielkonten überwiesen worden seien. Der Mord sei von der Gang über einen Monat lang geplant und gut vorbereitet worden, zitierte das Blatt den Vize-Chef der Nationalpolizei, Surachate Hakparn.
Im Jahr 2018 wurde der Deutsche in Thailand verhaftet, weil er angeblich einen Ring für den Handel mit Minderjährigen leitete, der Kinder für Sex an ausländische Männer vermittelte. Er schaffte es, dem Gefängnis zu entgehen und baute später ein Immobilienimperium auf.