Oberösterreich

Mann (19) lebt bei Mama, warf Todes-Böller auf Polizei

Nächster Prozess nach den Halloween-Krawallen in Linz. Ein 19-Jähriger stand vor Gericht. Er lebt noch bei der Mama, bunkerte 160 Böller.

Der Angeklagte am Montag in Linz vor Gericht.
Der Angeklagte am Montag in Linz vor Gericht.
"Heute"

Der Angeklagte zeigte sich am Montag kleinlaut vor Gericht. Der junge Mann kam adrett gekleidet, trug schwarze Sneakers, Jeans und ein weißes Hemd. Der Andrang im Landesgericht war nicht mehr ganz so groß wie beim ersten Halloween-Prozess in der Vorwoche. Die Sicherheitsvorkehrungen waren aber dennoch enorm, Besucher und Journalisten wurden erneut genauestens kontrolliert.

Die Anklage der Staatsanwaltschaft hat es in sich: Der Mann (19) habe in der Halloween-Nacht wiederholt Steine und Böller der Kategorie 3 und 4 auf Beamte geworfen. "Diese richten extreme Schäden an, sind geeignet, tödliche und schwerste Körperverletzungen herbeizuführen", so die Staatsanwältin. Wegen "schwerer gemeinschaftlicher Gewalt" und schwerer Körperverletzung drohen dem Angeklagten bis zu 5 Jahre Haft.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann vor, er habe die Hosentaschen voller Steine gehabt. Zudem soll er Böller und Steine verteilt und andere angestachelt haben.

Das bestritt der spanische Staatsbürger vehement. Er habe weder Steine noch Böller mitgehabt, auch das TikTok-Video, in dem zu Gewalt aufgerufen wurde, habe er nicht gekannt. 

Der junge Mann, der noch bei seiner Mutter im Linzer Süden lebt, bekannte sich nur teilweise geständig. Er habe sich hinreißen lassen, Steine zu werfen, beteuerte er. Immer wieder sagte er vor dem Gericht auch, wie leid ihm alles tue. Dass er Steine oder Böller ausgeteilt und andere aufgefordert habe, die gegen die Polizei zu schleudern, bestritt er allerdings.

Bei einer Hausdurchsuchung nach den Krawallen wurden bei dem jungen Mann 160 Böller quasi im Kinderzimmer gefunden. Diese habe er erst nach der Halloween-Nacht gekauft, beteuerte der Angeklagte. "Ich wollte damit mit meiner Familie Silvester feiern", so die etwas krude Erklärung. 

21 Monate Freiheitsstrafe

Zu Mittag fiel dann das Urteil: Der 22-Jährige wurde wegen "schwerer gemeinschaftlicher Gewalt und Körperverletzung" zu 21 Monaten Freiheitsstrafe verdonnert, davon sieben Monate unbedingt auf drei Jahre Bewährung. Er habe die Böller geworfen, obwohl ihm die Sprengkraft bewusst gewesen sei. Vom Vorwurf, andere angestachelt zu haben, wurde er freigesprochen. Das Urteil ist rechtskräftig. 

In der Vorwoche gab es ja den Auftakt zur Prozess-Serie. Ein 22-Jähriger fasste 1,5 Jahre aus, davon sechs Monate bedingt.

    Zunächst musste ein 22-jähriger Syrer auf der Anklagebank Platz nehmen.
    Zunächst musste ein 22-jähriger Syrer auf der Anklagebank Platz nehmen.
    "Heute"
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