"Nein, ich will heim", sagte sie mehrmals, "unmissverständlich" und "genervt", wie aus der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt hervorgeht. Die Schwester ihres späteren Vergewaltigers hatte die 38-Jährige mit ihm zusammen beim Basler Horburgpark abgesetzt. Dies, nachdem sich die drei in einem Club in Kleinbasel kennengelernt hatten. Die Frau und der Beschuldigte hatten dort zusammen getanzt und sich geküsst. Es floss Alkohol. Sie wollte nach Hause.
Als sie aus dem Auto stieg, bemerkte sie: Sie war nicht dort, sondern an einem unbekannten Ort. Mehrmals sagte sie dem heute 25-Jährigen, sie wolle nach Hause. Doch er drängte sie dazu, mit ihm in den Park zu gehen. Sie wehrte sie vehement dagegen, er schob sie am Rücken, beziehungsweise an einem Arm weiter in die Richtung des Parks.
Im Park riss der Mann die stark alkoholisierte Frau an den Schultern zu Boden und drückte sie hinunter. Trotz allem gelang es ihr, den Beschuldigten mit einer Ausrede abzulenken: Ihr Sohn rufe an. So schaffte sie es, ihren Nachbarn anzurufen und ihn um Hilfe zu bitten. Zudem konnte sie ihm ihren Standort senden.
In der Folge würgte ihr Angreifer sie – so stark – dass sie einen Moment "weg" war, wie aus dem Dokument hervorgeht. Das löste bei ihr Todesängste aus inklusiver "furchtbarer Angst" um ihre Kinder. Immer wieder versuchte sie sich zu wehren; versuchte den Mann wegzustoßen – mit Händen, Beinen und Füssen, sie schrie und weinte, kratzte mit ihren Fingernägeln und schlug gegen seinen Kopf. Er jedoch würgte sie weiter, drückte sie noch immer auf den Boden und drückte ihr den Mund zu.
Weil die Frau solche Angst hatte und um ihr Leben fürchtete, sagte sie dem Beschuldigten schlussendlich, er könne alles mit ihrem Körper machen, was er wolle. "Sie wusste, dass sie gegen ihn keine Chance hatte", heißt es in der Anklageschrift weiter. Und: "Er schob daraufhin aggressiv ihren Rock nach oben, Slip zur Seite und drang ungeschützt mit seinem Penis in ihre Vagina ein."
Daraufhin machte sich der Beschuldigte "aus dem Staub", heißt es in dem Schreiben weiter. Seine Schwester und deren Partner holten ihn in der Nähe ab und sie kehrten zurück in den Club in Kleinbasel. Aber es ging nicht lange und es klickten die Handschellen – noch im Ausgang. Seit Juni 2024 befindet sich der Mann im Freiheitsentzug.
Die Frau blieb alleine im Park zurück und setzte verschiedene Hilferufe ab, bis die Polizeibeamten sie weinend und schreiend auf der Wiese auffanden.
Brisant an der Geschichte: Der Kosovare ist wegen mehrfacher Sexualdelikte bereits vorbestraft und wurde des Landes verwiesen. Weil er jedoch wiederholt Rechtsmittel gegen die angeordnete Landesverweisung einlegte, musste er die Schweiz bis jetzt nicht verlassen.