Oberösterreich

Mann (29) soll Mord in Auftrag gegeben haben: Prozess

Der Beschuldigte (29) soll jemanden beauftragt haben, den mutmaßlichen Mörder seines Bruders umzubringen. Vor Gericht droht ihm lebenslange Haft.

Teilen
Dem Beschuldigen droht lebenslange Haft
Dem Beschuldigen droht lebenslange Haft
Matthias Lauber

Dieser Vorwurf ist kaum zu glauben. 20.000 Euro soll der Beschuldigte, ein 29-Jähriger Nord-Mazedonier, einem Mann geboten haben, wenn er den mutmaßlichen Mörder seines Bruders umbringt. 10.000 Euro hätte es laut Anklage gegeben, wenn er ihn in den Rollstuhl prügelt. 

Hintergrund sind Streitigkeiten zwischen zwei mazedonischen Familien. In der Nacht auf den 9. Februar 2019 war es in einem Lokal in Regau (Bez. Vöcklabruck) zu einer Messerstecherei gekommen, bei der ein Mann starb und zwei weitere schwer verletzt wurden.  

Die genauen Umstände sowie der Ablauf konnten nie geklärt werden. Auch die Frage, wer für die tödliche Stiche verantwortlich war, ist noch nicht beantwortet. Beim Prozess wurde der damals Hauptbeschuldigte (22) zu 30 Monaten teilbedingter Haft verurteilt. Da er durch die Untersuchungshaft schon zwei Drittel davon abgesessen hatte, durfte er nach dem Urteilsspruch heimgehen.

Lebenslange Haft droht

Und genau diesen wollte der Bruder des Getöteten laut Anklage umbringen bzw. in den Rollstuhl prügeln lassen (es gilt die Unschuldsvermutung). Dazu soll er vergangenen September in einem Lokal in Attnang-Puchheim (Bez. Vöcklabruck) einem Mann 20.0000 Euro für den Tod oder die Auslieferung des 22-Jährigen an ihn – oder 10.000 Euro, wenn er den 22-Jährigen spitalsreif prügelt und so ein Geständnis erwirkt, angeboten haben.

Jedoch ging der besagte Mann nicht auf das Angebot ein. Ganz im Gegenteil: Er warnte den 22-Jährigen und ging danach mit ihm zur Polizei und erstattete Anzeige. Anschließend wurde der Beschuldigte festgenommen, sitzt seitdem in U-Haft.

Am Dienstag begann der zweitägige Prozess gegen den Beschuldigten. Vor Gericht leugnete der Angeklagte, den Auftrag erteilt zu haben. Im Laufe seiner Einvernahme meinte er aber auch, dass er nicht glaube, dass der 22-Jährige seinen Bruder getötet habe und er das seinerzeitige Urteil des Gerichts akzeptiere.

Im Falle einer Verurteilung (ihm wird absichtlich schwere Körperverletzung, schwere Nötigung und Mord als Bestimmungstäter zur Last gelegt) drohen ihm zehn bis 20 Jahre oder auch lebenslange Haft.