Österreich

Mann kassierte trotz Job fast ein Jahr Geld vom AMS

Ein 42-jähriger Niederösterreicher bezog knapp ein Jahr lang Geld vom AMS, obwohl er einen Job in Deutschland hatte.

Heute Redaktion
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Symbolfoto.
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Bild: Daniel Schreiner

Schwerverbrecher sehen eigentlich anders aus und dennoch, ein 42-jähriger Österreicher aus dem Bezirk Tulln musste sich am Donnerstag in St. Pölten wegen schweren Betrugs vor Gericht verantworten. Der Familienvater hatte im Jahr 2018 von Februar bis Dezember insgesamt 11.895 Euro vom AMS über Arbeitslosengeld und Notstandshilfe erhalten – obwohl er in diesem Zeitraum einen (schlecht bezahlten) Job in Deutschland hatte.

Weil er diesen aber nicht beim AMS meldete, liefen die Zahlungen weiter, bis die ganze Sache mit Jahresende aufflog. Der Beschuldigte hatte dann schon bei der polizeilichen Einvernahme sofort alles gestanden und war auch vor Gericht reuig.

Für den Sohn

Die Vorgeschichte: Der 42-Jährige war delogiert worden und schwer verschuldet. Als es dann um die Zukunft des eigenen Kindes ging, meldete er seinen neuen Job bewusst nicht, um über die Runden zu kommen. "Mein Sohn hat die Zusage für eine weiterbildende Schule mit Internat bekommen, das wollte ich ihm ermöglichen", erklärte der Angestellte vor Gericht.

Abschlussplädoyer des Angeklagten, der ohne Anwalt vor dem Bezirksgericht erschienen war: "Es tut mir leid." Der Richter ließ Gnade walten, sprach eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bedingt aus. Wenn der Verurteilte sich also in den kommenden drei Jahren nichts zu Schulden kommen lässt, muss er nicht ins Gefängnis.

Von einer Exekution der 11.895 Euro sah der Richter außerdem ab. "Es gibt bei Ihnen ohnehin nichts zu holen", meinte er zum 42-Jährigen, der das vorerst nicht rechtskräftige Urteil wohl annehmen wird. (min)