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Mann muss sich 24 Stunden vor jedem Sex bei Polizei ...

Heute Redaktion
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Ein Mann in North Yorkshire in Großbritannien muss sich 24 Stunden, bevor er Sex haben will, bei der Polizei melden. Der Mittvierziger wurde einer Vergewaltigung verdächtigt, ein Prozess wird aber erst im August 2016 stattfinden, in einem ersten Prozess wurde er freigesprochen. Trotzdem fiel er wegen der Anzeige unter die "Sexual Risk Order", eine Regelung, die verdächtige Sextäter mit Wiederholungsgefahr erfasst.

Ein Mann in North Yorkshire in Großbritannien muss sich 24 Stunden, bevor er Sex haben will, bei der Polizei melden. Der Mittvierziger wurde einer Vergewaltigung verdächtigt, ein Prozess wird aber erst im August 2016 stattfinden, in einem ersten Prozess wurde er freigesprochen. Trotzdem fiel er wegen der Anzeige unter die "Sexual Risk Order", eine Regelung, die verdächtige Sextäter mit Wiederholungsgefahr erfasst.

"Ich hatte mehr Freiheiten im Gefängnis", erklärte der Single-Vater nach 14-monatiger Untersuchungshaft. Aus der wurde er mittlerweile entlassen und auch in einer ersten Verhandlung von den Vergewaltigungsvorwürfen freigesprochen. Ein weiterer Prozess, in dem die Causa endgültig geklärt werden soll, wird im August stattfinden. Bis dahin wird er aber weiter unter der "Sexual Risk Order" stehen.

"Das beendet mein Leben. Die Schwere der Einschränkungen übersteigt alles, was verurteilte Verbrecher bekommen würden. Können Sie sich das vorstellen, 24 Stunden vor jedem Sex? Klopf, klopf, klopf, 'hier ist die Polizei, ihr Partner steht unter der Sexual Risk Order und wird als gefährlich angesehen'. Jede Frau geht nach so etwas", klagte der Vater den Medien. Außerdem dürfe er keine Geräte mit Internetverbindung nutzen - auch keine entsprechenden Kühlschränke oder Aufzüge.

Betreffender muss kein Verbrechen begehen

Das Gesetz bei sexuellen Missbräuchen und Vergewaltigungen wurde im Dezember 2015 überarbeitet. Seither kann die Polizei oder Sicherheitsbehörde einen Antrag darauf bei einem Gericht stellen, wenn "jemand einen Akt sexueller Natur begangen hat und dadurch eine Gefahr für die Öffentlichkeit darstellt".

Kritikern stößt aber ein weiterer Teil des Gesetzestextes auf: Damit ein solcher Antrag verhängt wird, "muss der Betreffende nicht ein relevantes Verbrechen (beziehungsweise überhaupt eines) begangen haben". Verhängt wird diese Maßnahme für mindestens zwei Jahre, sie kann aber auch permanent gültig bleiben.