Österreich

Mann starb vor Spital: Abfindung für Familie

Heute Redaktion
Teilen
Das Krankenhaus "Göttlicher Heiland" in Wien
Das Krankenhaus "Göttlicher Heiland" in Wien
Bild: picturedesk.com

Am 2. November starb ein Mann (63) an einem Herzinfarkt – direkt vor dem "Göttlicher Heiland" in Wien-Hernals. Das Spital entschädigt nun die Hinterbliebenen.

Dieser Fall sorgte für Aufregung und Unverständnis: Am 2. November brach der Mann (63) direkt vor dem Ordensspital "Göttlicher Heiland" zusammen. Eine Passantin verständigte den Portier des Krankenhauses, der verwies aber an den Notruf 144.

"Er sagte: 'Die Ärzte dürfen alle nicht aus dem Haus hinaus'", schildert die Ersthelferin Patricia (46) gegenüber "Heute". Fassungslos rief sie die Rettung an. Bis diese eintraf, ging sie noch einmal ins Spital, bat zwei Ärzte um Hilfe. Nach kurzem Überlegen, "ob sie hinausdürfen", halfen die Mediziner schließlich, leiteten auf der Straße Wiederbelebungsmaßnahmen ein. Die Rettung brachte den Mann schließlich ins Wilhelminenspital nach Wien-Ottakring – der "Göttliche Heiland" hat keine Notaufnahme, wo er wenig später verstarb.

Staatsanwalt ermittelt wegen "fahrlässiger Tötung"

Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen "fahrlässiger Tötung" ein, diese sind noch nicht abgeschlossen. Laut "Krone" sollen nun aber zivilrechtliche Forderungen der Hinterbliebenen vom "Göttlichen Heiland" in Form einer Abfindung abgegolten werden.

Die Leitung des "Göttlichen Heilands" bestätigt das, räumt aber kein Fehlverhalten ein. Auch zur Abfindungssumme hüllt man sich in Schweigen. "Auch wenn wir der Überzeugung sind, dass kein rechtliches Fehlverhalten unserer Mitarbeiter vorliegt, war es uns wichtig, den Betroffenen rasch und unkompliziert zu helfen - abseits von Rechtsvorschriften und Rechtswegen", heißt es gegenüber "Radio Wien". Hier habe man mit der Familie eine Lösung gefunden und wolle es auch unabhängig von den laufenden Untersuchungen zu dem tragischen Vorfall dabei belassen, heißt es in einer schriftlichen Mitteilung.

Neue Richtlinie für "ähnlich gelagerte Notfälle"

Und weiter: "Um für die Zukunft vollkommene Klarheit für Notfälle außerhalb des Krankenhauses zu schaffen, wurde mit der MA 40 die Ausarbeitung einer eigenen Richtlinie für ähnlich gelagerte Notfälle in unmittelbarer Nähe der Krankenanstalt vereinbart und bereits in unserem Haus umgesetzt." (Red)