Gefährliche Vibrionen

Mann stirbt an Killer-Bakterien in der Ostsee

Ein Deutscher ist nach einer Infektion mit Vibrionen gestorben. Die Bakterien dringen durch kleinste Wunden ein.
31.07.2025, 08:44
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Ein 68-jähriger Mann aus Mecklenburg-Vorpommern ist nach dem Kontakt mit gefährlichen Bakterien aus der Ostsee verstorben. Die Infektion mit sogenannten Vibrionen führte zu einem tödlichen Krankheitsverlauf. Wie genau sich der Mann den Erreger zuzog, ist bislang unklar – fest steht jedoch, dass er an mehreren chronischen Vorerkrankungen litt.

Laut einer Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) werden etwa 500 Badegewässer in Mecklenburg-Vorpommern regelmäßig überprüft. Bereits im letzten Jahr seien fünf Fälle von Vibrionen-Infektionen registriert worden, zwei davon endeten tödlich, teilte die Sprecherin der Nachrichtenagentur DPA mit.

Was sind Vibrionen?

Vibrionen sind Bakterien, die sich im warmen Salzwasser vermehren und beim Menschen schwere Wundinfektionen auslösen können.

Vibrionen sind gefährliche Bakterien, die sich in warmem Salzwasser vermehren und über kleine Wunden schwere Infektionen verursachen können.
Wikipedia/gemeinfrei

Das Bakterium Vibrio vulnificus tritt vor allem in der Ostsee auf. Bei Wassertemperaturen ab 20 Grad im Sommer können sich die Erreger stark vermehren. Auch das Europäische Zentrum für Krankheitsprävention warnt: Mit dem Klimawandel steigt das Risiko, dass sich Vibrionen auf weitere Küsten ausbreiten.

Wie gefährlich sind Vibrionen?

Vibrionen können selbst bei sinkenden Temperaturen wochenlang im Wasser bleiben. Die Bakterien dringen über kleine Wunden in den Körper ein – etwa ein aufgekratzter Mückenstich reicht aus. Dort können sie gefährliche, teils tödliche Infektionen auslösen. Solche Fälle sind zwar selten, aber ernst zu nehmen.

Was sind Symptome einer Infektion?

Breitet sich eine Vibrionen-Infektion aus, zählt jede Minute, warnt der deutsche Automobilclub ADAC. Erste Symptome treten meist zwischen zwölf und 72 Stunden auf – etwa Hautrötungen, Blasen oder starke Schmerzen. Die Bakterien können Gewebe zerstören und eine lebensgefährliche Sepsis auslösen. Selten erfolgt die Ansteckung über den Verzehr roher Meeresfrüchte – dann zeigt sich die Infektion mit Fieber, Durchfall und Magenkrämpfen.

Wie werden Infektionen diagnostiziert?

Wer nach dem Baden Hautrötungen bemerkt, sollte sofort ärztliche Hilfe suchen – und den Kontakt mit Meerwasser erwähnen. "Vibrionen lassen sich per Hautabstrich nachweisen", erklärt Emil Reisinger gegenüber ADAC. Bei Verdacht wird rasch mit Antibiotika behandelt. Bei tiefergehenden Infektionen können auch chirurgische Eingriffe nötig sein.

Wie lassen sich Infektionen vermeiden?

Besonders ältere oder immungeschwächte Menschen sollten bei offenen Wunden nicht in Ostseewasser baden. Auch Vorerkrankungen wie Krebs oder Diabetes erhöhen das Risiko. "Wasserdichte Pflaster können Wunden schützen", rät Reisinger. Ein vollständiger Schutz sei damit aber nicht garantiert. Vorsicht ist geboten, sobald Hautverletzungen mit Meerwasser in Kontakt kommen.

{title && {title} } 20 Minuten,wil, {title && {title} } Akt. 31.07.2025, 08:45, 31.07.2025, 08:44
Jetzt E-Paper lesen