Grazer Straflandesgericht

Mann will Frau aus 5. Stock werfen - nun 15 Jahre Haft

Am Dienstag wurde ein 59-Jähriger verurteilt, der im September versucht haben soll, seine Frau aus dem Fenster eines mehrstöckigen Hauses zu werfen.

Österreich Heute
Mann will Frau aus 5. Stock werfen - nun 15 Jahre Haft
Das Grazer Straflandesgericht verhandelte am Dienstag einen Fall von Gewalt in einer Ehe
Bild: Lisi Niesner

Sehr betrunken sei er wohl gewesen, als er seine Frau aus dem 5. Stockwerk der gemeinsamen Wohnung werfen wollte. Erinnern könne er sich jedenfalls an nichts. Es gebe keine Eheprobleme und geschlagen habe er seine Frau noch nie. Die Frau hatte in der besagten Septembernacht jedoch so laut geschrien, dass Passanten auf das schreckliche Szenario aufmerksam wurden. Das rette womöglich das Leben der Frau. Nun wurde der Mann (59) am Grazer Straflandesgericht zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Er können sich gar nicht erinnern, sagte der Mann am Dienstag vor Gericht. Der Mongole hatte jedenfalls schon eine ganze Flasche Wodka genossen, als er versuchte, seine Frau aus dem Fenster zu stoßen. Dabei schrie sie um ihr Leben – zwei Passanten riefen daraufhin die Polizei und forderten den Mann auf, er solle aufhören.

Am Landesgericht Innsbruck wurde unlängst ein anderer Übergriff auf eine Frau verhandelt. Lies hier mehr dazu:

Frau entlastet ihren Mann und ändert ihre Aussage

Bei der ersten Aussage hatte die Frau gesagt, sie habe Angst um ihr Leben gehabt. Dann zog sie ihre Angaben zurück, so dass die Staatsanwaltschaft nichts davon verwenden konnte. Nun bei der Verhandlung gab sie an: Ihren Mann habe sie bei der Polizei niemals belastet - während ihr der Richter entgegen hielt, bei der ersten Aussage habe sie doch gesagt, sie habe zur Hälfte aus dem Fenster gehangen. Nun erinnerte sie diese Nacht ganz anders.

"Mir war schlecht, und ich bin zum Fenster gegangen, um frische Luft zu schnappen", zitiert der "ORF" die Frau vor Gericht. Der Satz "Jetzt stirbst du", den sie bei der ersten Befragung als Äußerung ihres Mannes angegeben hatte, sei nie gefallen, sagte sie nun. "Das habe ich nicht gesagt."

Richter verärgert über den Rückzug der Frau

Über die völlige Umkehr der Geschichte zeigte sich der Richter enttäuscht. "Wir bemühen uns, um Frauenmorde aufzuklären und Frauen zu schützen, aber da müssen die Opfer auch mitmachen", so der Richter.

Doch auch wenn die Frau nun eine ganz andere, viel harmlosere Version erzählt hatte, glaubten die Geschworenen die Variante mit dem "frische Luft schnappen" nicht. Der Mann wurde wegen versuchten Mordes für schuldig befunden und zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Urteil ist nichts rechtskräftig.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>29.04.2024: Papas Leiche lag 18 Stunden neben Sohn auf der Couch.</strong> Ein Vater ist bei seinem Sohn daheim gestorben. 18 Stunden blieb der Leichnam auf dem Sofa liegen. <a data-li-document-ref="120033152" href="https://www.heute.at/s/papas-leiche-lag-18-stunden-neben-sohn-auf-der-couch-120033152">Der Hinterbliebene versteht die Welt nicht mehr &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033730" href="https://www.heute.at/s/lehrer-warnt-tropfen-der-fass-zum-ueberlaufen-bringt-120033730"></a>
    29.04.2024: Papas Leiche lag 18 Stunden neben Sohn auf der Couch. Ein Vater ist bei seinem Sohn daheim gestorben. 18 Stunden blieb der Leichnam auf dem Sofa liegen. Der Hinterbliebene versteht die Welt nicht mehr >>>
    privat

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 59-jähriger Mann wurde vom Grazer Straflandesgericht zu 15 Jahren Haft verurteilt, nachdem er betrunken versucht hatte, seine Ehefrau aus dem 5
    • Stockwerk ihres Wohnhauses zu stoßen
    • Obwohl die Frau zunächst ihre Aussage zurückgezogen hatte, änderte sie später ihre Meinung und gab an, dass sie lediglich "frische Luft schnappen" wollte, was vom Richter angezweifelt wurde
    • Trotzdem wurden die ursprünglichen Vorwürfe berücksichtigt, und der Mann wurde des versuchten Mordes für schuldig befunden
    red
    Akt.
    Mehr zum Thema