Mann will nicht Bürgermeister werden, wird aber gewählt

Am Wochenende fanden in Schwanau (Baden-Württemberg) Bürgermeisterwahlen statt. Es traten insgesamt 11 Kandidaten an, die allesamt ins Amt einziehen wollten. Alexander Schindler erhielt die meisten Stimmen – er erreichte sogar die absolute Mehrheit. Bis dahin klingt das wie eine herkömmliche Wahl. Der einzige Haken: Schindler wollte eigentlich gar nicht antreten.

Fast 58 Prozent

Der Wahlsieger hatte seine Kandidatur für die Bürgermeisterwahl in Schwanau aus gesundheitlichen Gründen vor rund zwei Wochen zurückgezogen – und wurde dennoch gewählt, wie unter anderem die "Badische Zeitung" berichtet. Unter insgesamt 11 Kandidaten und auch noch einigen Stimmen für "Sonstige" erhielt Schindler mit mehr als 1.700 Stimmen sogar eine absolute Mehrheit von fast 58 Prozent.

Kommen jetzt Neuwahlen?

Wie der Sender SWR berichtete, stand Schindlers Name noch auf dem Stimmzettel. Cüneyt Kilic erreichte als Zweitplatzierter gerade einmal etwas mehr als neun Prozent, die übrigen Kandidaten schnitten deutlich schlechter ab. Ob der Wahlsieger nun das Amt übernimmt ist unklar: Berichten zufolge hat er die Wahl noch nicht angenommen. Laut "Lahrer Zeitung" hat er dafür eine Woche Zeit. Andernfalls müsste die Abstimmung mit neuen Kandidaten wiederholt werden.

Eine erneute Abstimmung mit neuen Kandidatinnen und Kandidaten könnte laut "Badischer Zeitung" auch das Ziel der Wählerinnen und Wähler gewesen sein. Es gebe nun die Chance auf ein neues Kandidatenfeld. Nun sei wie erhofft der Weg zu einer Neuwahl frei, wird ein Gemeinderat zitiert.

Der bisherige Bürgermeister Wolfgang Brucker hatte nach mehr als 20 Jahren sein Amt abgegeben, er ist nun Direktor eines Regionalverbands.