Oberösterreich

Mann wollte Familie auslöschen: Prozesstermin jetzt fix

Er soll einen Toaster in eine Badewanne geworfen und so versucht haben seine Kinder zu töten. Am 30. März steht ein 21-Jähriger vor Gericht.

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Mordversuch in Rainbach im Innkreis
Mordversuch in Rainbach im Innkreis
Daniel Scharinger

Was die Staatsanwaltschaft dem Innviertler Robin G. (21) vorwirft, ist kaum zu glauben. Vergangenen Sommer, genauer gesagt in der Nacht auf 17. Juli, soll der junge Mann versucht haben, seine Ex-Freundin (26) und die beiden Kinder (ein zehn Monate altes Mädchen und einen fünfjährigen Buben) in Rainbach/Innkreis umzubringen (wir berichteten). Bei dem Baby handelte es sich um sein leibliches Kind. 

Mehr als ein halbes Jahr danach wurde nun der Prozesstermin fixiert. Der 21-Jährige, für den die Unschuldsvermutung gilt, muss sich wegen schwerer Körperverletzung (§ 87 Abs 1 StGB) sowie wegen des Verbrechens des Mordes (§ 75 StGB) – jeweils im Stadium des Versuches nach § 15 Abs 1 StGB – am 30. März (8.30 Uhr) vor dem Rieder Landesgericht verantworten.

Das Motiv für die Wahnsinnstat soll rasende Eifersucht gewesen sein. Laut der Anklageschrift, die "Heute" vorliegt, soll sich der Beschuldigte, der zum damaligen Zeitpunkt rund zwei Wochen von seiner Ex-Freundin getrennt lebte, am Tattag in der Wohnung seiner Ex zu einer finalen Aussprache bezüglich der Trennung getroffen haben.

Nachricht auf Handy der Ex entdeckt

Gegen 21 Uhr soll der Beschuldigte am besagten Tag die Wohnung verlassen und rund drei Stunden danach zurückgekehrt sein. In der Folge habe er das Mobiltelefon von Ex-Freundin Johanna G., welches im Schlafzimmer am Nachtkästchen lag, kontrolliert. Durch die Kontrolle des WhatsApp-Chat-Verlaufs am Handy vermeinte er den Beweis dafür gefunden zu haben, dass seine Ex-Freundin eine sexuelle Beziehung zu einem anderen Mann unterhält.

Rasend vor Wut, soll er die 26-Jährige gegen 1.30 Uhr zur Rede gestellt haben. Als diese ihn dann aber auslachte und meinte, dass ihn das nichts mehr angehe, drehte der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft völlig durch.

In der folgenden Stunde soll er dann in der Küche drei halbe Bier getrunken und drei bis vier Mexalen-Tabletten (Schmerzmittel) geschluckt haben. Kurz danach soll er seine Ex-Freundin bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben. Währenddessen soll auch sein fünfjähriger Stiefsohn ins Schlafzimmer gekommen sein. Diesen habe er mit der Aufforderung, er soll fernsehen gehen, aus dem Zimmer geschickt. Die gemeinsame Tochter schlief zur selben Zeit neben der Mama in einem Gitterbett.

Elektrotoaster in Badewanne geworfen

Unmittelbar danach folgte das schier Unfassbare: Wie in der Anklageschrift geschrieben steht, packte er seine Tochter und den Buben und setzte sie in die halbvolle Badewanne. Anschließend soll er selbst ein Bein ins Wasser gestellt und den angesteckten Elektrotoaster hineingeworfen haben. Dieses Vorhaben scheiterte, weil sofort der Fehlerstrom-Schutzschalter auslöste, heißt es in der Anklageschrift.

Er machte aber auch danach weiter. So soll er sich anschließend mit der Tochter in der Hand aufs Bett neben seine noch bewusstlose Ex gesetzt haben und zwei aus dem Keller geholte Gaskartuschen aufgedreht haben. Fenster und Türen waren laut Anklage verschlossen.

Nur weil das Mädchen plötzlich laut zu schreien begann, sei die Mama aufgewacht. Sie habe sofort den Gasgeruch wahrgenommen und den Beschuldigten aufgefordert, das Gas abzudrehen und die Fenster zu öffnen. Der 21-Jährige soll danach geflüchtet sein.

Erst am nächsten Tag erfolgte dann die Festnahme. Der Angeklagte soll zum Fischen gegangen sein. Beamten des LKA OÖ ist es dann gelungen ihn telefonisch zu erreichen und davon zu überzeugen, sich der Polizei zu stellen.