Politik

Jörg Haider singt in ORF-Doku das SS-Treuelied

Nach langer Wartezeit hat der ORF endlich die Burschenschafter-Dokumentation ausgestrahlt. Die FPÖ hat eine prominente Rolle.

Heute Redaktion
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Am Mittwoch zeigte der ORF die Burschenschafter-Doku "Männer, Macht und Mensuren" – endlich. Denn sie war bereits Anfang 2019 fertig, ein Sendetermin fehlte aber lange. Der Sender dementierte Berichte, wonach die Ausstrahlung bereits im Jänner vorgesehen war, aber verschoben wurde.

Zwischenzeitlich ist einiges passiert. Neben dem Ende der türkis-blauen Koalition werden in der finalen Fassung auch die Verflechtungen der FPÖ mit den rechtsextremen Identitären beleuchtet.

Die Macher des Films, Robert Wiesner und Gregor Stuhlpfarrer, haben ihn um relevante Passagen erweitert. Der Anlassfall – die Liederbuch-Affäre um den niederösterreichischen FPÖ-Chef Udo Landbauer – kommt dafür etwas kürzer.

Treuelied und Gedenken

Im Film lassen die Macher gleichermaßen Burschenschafter selbst als auch Historiker zu Wort kommen. Dazu gibt es unter anderem alte Aufnahmen von FPÖ-Politikern. Jörg Haider sang etwa im Jahr 1980 das Treuelied der SS – und das vor laufender Kamera.

Der damals neue FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache meinte 2005 im Burschenschafter-Couleur, man müsse ausnahmslos allen Opfern der zwei Weltkriege gedenken. Damit meinte er wohl auch Soldaten der Wehrmacht.

Die Doku spart nicht mit Interviews. Neben schlagenden Burschenschaftern, die über Mensuren und ihre Weltanschauung sprechen, schildern Historiker wie Bernhard Weidinger vom Dokumentationsarchiv die Ursprünge der Verbindungen. Eine Psychologin beleuchtet die psychoanalytische Ebene, ein Schönheitschirurg erzählt, dass er auch Mensurwunden behandelt.

"House of Cards"

All das wird umrahmt von Blicken in die Gegenwart – etwa auf den Akademikerball der FPÖ, bei dem im Jahr 2019 Identitären-Chef Martin Sellner zu Gast war.

Zuletzt erlangten "Kameraden" dank FPÖ-Regierungsbeteiligung hohe Staatsämter. In Anspielung darauf ertönt im Abspann die Titelmelodie der intrigenreichen Polit-Serie "House of Cards".

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