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Männer nutzen dreimal mehr Emojis als Frauen

Heute Redaktion
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Emojis sind bei vielen beliebt. Besonders aber bei männlichen Jugendlichen unter 17 Jahren.
Emojis sind bei vielen beliebt. Besonders aber bei männlichen Jugendlichen unter 17 Jahren.
Bild: picturedesk.com

Wer mag Emojis am liebsten? Die Antwort ist überraschend: Es sind männliche Jugendliche unter 17 Jahren. Zu diesem Schluss kommt eine Schweizer Studie.

Wie kommuniziert die Schweiz über Whatsapp? Diese Frage ist in einem großen Forschungsprojekt der Universitäten Zürich, Bern und Neuenburg untersucht worden. Insgesamt sind 617 Chats wurden eingereicht, was etwa 5 Millionen sogenannter Tokens entspricht – das sind sowohl Wörter als auch Emojis und Emoticons.

Die Auswertung hat gezeigt, dass männliche Jugendliche bis 17 Jahre fast dreimal mehr Emojis nutzen als gleichaltrige, weibliche Jugendliche. So war bei den Männern jedes fünfte Wort in der Datenbank ein Emoji, bei den Frauen nur jedes zwölfte Wort.

:-) ist bei Männern beliebt

«Das Resultat hat uns selbst überrascht. Bisherige Studien hatten gezeigt, dass Frauen eher häufiger Emojis nutzen als Männer», sagt Christina Siever, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Projekt arbeitet. Erklären kann sie sich das Ergebnis nicht. Sie präzisiert aber, dass die Analyse auch gezeigt habe, dass wenn Freude (also ein Lachen) im Chat ausgedrückt wird, die Frauen häufiger Emojis nutzen. Männer nutzen in solchen Situationen dafür mehr Emoticons wie :-) oder :-D.

Das spiegelt sich auch bei den Emojis wider, die bei den Teilnehmern am beliebtesten waren. Bei Frauen bis 17 Jahre ist das Emoji mit Freudentränen auf Platz eins, gefolgt vom weinenden Gesicht. Bei den männlichen Jugendlichen belegt das Herz den ersten Rang, gefolgt vom Emoji mit Freudentränen.

Herz ist bei allen beliebt

Bei der Wahl von Emojis gebe es aber immer auch individuelle Präferenzen. So sei zum Beispiel im Datensatz das schlüpfende Küken bei den jungen Frauen auf Platz vier. «Dies aber nur, weil eine Teilnehmerin das Emoji 2642-mal verschickt hat», so Siever. Insgesamt komme es 2650-mal vor. Lässt man alle Emojis mit Gesicht weg, gibt es einen deutlichen Sieger: Das Herz, gefolgt vom Daumen nach oben und dem Kussmund.

Westschweizer stehen auf Katzen

Unterschiede gebe es auch in den verschiedenen Sprachregionen. Während in der Deutschschweiz das Gesicht mit Freudentränen beliebter ist, verwendeten Teilnehmer aus der Romandie häufiger das lachende Katzengesicht.

Je älter die Teilnehmer der Studie, desto seltener kamen Emojis zum Einsatz. Bei den 18- bis 34-Jährigen sowie den 50- bis 64-Jährigen ist nur noch rund jedes zwanzigste Wort ein Emoji, wobei auch hier die Männer leicht mehr Emojis brauchen als Frauen. Einzig in der Altersgruppe von 35 bis 49 Jahren nutzen Frauen mehr Emojis als Männer: Während bei den Frauen jedes 35. Wort ein Emoji ist, ist es bei den Männern nur jedes 75. (tob)