Seit Dienstag läuft vor den Toren von Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires ein Schauprozess gegen die des Totschlags an Diego Maradona angeklagten Mitglieder eines Ärzteteams. Die Justiz will die Todesumstände des Fußball-Idols aufklären.
Der Prozess ist bis Juli angesetzt. Das Gericht will rund 120 Zeugen befragen. Als Höchststrafe stehen bis zu 25 Jahre Haft für die Angeklagten im Raum.
Rund um den Prozess hat sich jetzt ein Sohn der Fußball-Legende zu Wort gemeldet. "Mein Vater ist getötet worden", sagte Diego Armando Maradona Junior im Interview mit der italienischen Tageszeitung La Stampa: "Mein Vater hätte gerettet werden können. Wäre er gut behandelt worden, wäre er heute noch hier."
Der 37-jährige Italiener weiter: "Es war ein wahrhaftiger Mord: Das wissen wir alle und die Richter werden es beweisen. Ich vertraue der argentinischen Justiz."
Sieben Beschuldigte sind in Buenos Aires wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Sie weisen die Vorwürfe zurück. Maradona war im November 2020 zwei Wochen nach einer Hirn-OP verstorben. Die Gerichtsmedizin stellte bei der Obduktion ein schweres Lungenödem als Todesursache fest.
"Die Verteidigung behauptet, dass er an einem Herzinfarkt gestorben ist und dass niemand es davor erahnen konnte. Das ist absurd, ein Affront für die Intelligenz der Menschen", betonte der 1986 in Neapel geborene Maradona Junior.