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Marihuana-Raucher haben mehr Testosteron

Über den Ausgang dieser Langzeit-Studie waren selbst die Forscher überrascht. Sie hatten ein gegenteiliges Ergebnis erwartet.

Heute Redaktion
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Bild: Unsplash

Eine amerikanische Studie kommt zu einem - auch für die Wissenschaftler - unerwarteten Ergebnis: Der Konsum von Marihuana erhöht die Sperma-Konzentration. Erst bei sehr hohem Konsum sinkt die Fruchtbarkeit.

Im Vergleich zu Männern, die nie Marihuana geraucht hatten, hatten Männer, die die Substanz irgendwann konsumiert hatten, eine deutlich höhere Konzentration an Spermien. Eigentlich waren die Forscher an der Fertility Clinic am Massachusetts General Hospital (einer Fruchtbarkeits-Klinik) aber vom gegenteiligen Effekt ausgegangen, so wie es frühere Studien gezeigt hatten, die einen negativen Zusammenhang mit der männlichen Fortpflanzungsfähigkeit angenommen hatten, sich jedoch meistens auf Fälle von Drogenmissbrauch beschränkten.

Nun gibt es 1143 Samenproben, die von 2000 bis 2017 gesammelt wurden und eine neue Sichtweise zulassen. 44 Prozent der Teilnehmer waren zu einem Zeitpunkt regelmäßige Konsumenten, 55 Prozent gaben an irgendwann geraucht zu haben. Im Durchschnitt sind es 62,7 Millionen Spermien, die ein Marihuana-Raucher hat. Jemand, der nie Marihuana geraucht hat, hat im Schnitt nur 45,4 Millionen Spermien.

Eine Überraschung für die Forscher: "Diese unerwarteten Ergebnisse zeigen, wie wenig wir über die Auswirkungen der reproduktiven Gesundheit von Marihuana und tatsächlich über die gesundheitlichen Auswirkungen von Marihuana im Allgemeinen wissen", meinte Jorge Chavarro, Studien-Autor. "Unsere Ergebnisse müssen mit Vorsicht interpretiert werden. Sie zeigen aber auch, dass die gesundheitlichen Auswirkungen von Marihuana-Konsum weiter untersucht werden müssen." (GA)

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