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Martin Ho zur Drogenrazzia: "Reihe von blöden Zufäll...

Heute Redaktion
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Nachdem die Polizei eine Drogenparty in seinem Nobel-Lokal "Dots" gesprengt hatte, nimmt nun Szene-Gastronom Martin Ho nun in einem Interview persönlich zu der Causa Stellung.

Eine rauschige Feier im noblen "Dots" von Martin Ho nahm am Freitag ein wildes und abruptes Ende – Polizisten der Bereitschaftseinheit und der Wega stürmten samt Beamten der Hundestaffel das eigentlich geschlossene Lokal in der Kahlenberger Straße. Bei den 21 Gästen wurden Kokain, MDMA und Cannabis gefunden, das Geburtstagskind (37), das zur der Party geladen hatte, muss die Beamten begleiten.

Es handelt sich einen Kaufhaus-Erben und Immo-Experten, der regelmäßigen Suchtgiftkonsum zwar zugibt, aber beteuert, nicht mit diesen zu handeln: "Ich verdiene genug Geld [...] und habe das nicht notwendig", erklärte er bei der Einvernahme.

Das sagt Ho zu der Causa

Jetzt hat sich "Dots"-Betreiber Martin Ho, der laut seinem Anwalt Nikolaus Rast zu der vorgerückten Stunde (20.00 Uhr) bereits geschlafen haben soll, in einem Interview mit dem "Trend" zu Wort gemeldet. Er will von dem ganzen Trubel in seinem Lokal nichts gewusst haben.

Seit Beginn der Corona-Krise habe er seinen Arbeitsrhythmus umgestellt und sei nun eher zu normalen Bürozeiten tätig. "Daher komme ich immer zeitig nach Hause an meinen niederösterreichischen Wohnsitz. Ich lege mich dann immer früh mit meiner Frau und meiner Tochter ins Bett und schaue ein oder zwei Folgen der Netflix-Serie 'Das Haus des Geldes'. So war es auch am Freitag. Um 20.15 bin ich eingeschlafen."

Als die Polizei das "Dots" stürmte, war Ho demnach schon tief im Träumeland. Der Einsatz habe seinen Angaben nach um 21 Uhr stattgefunden, er selbst habe erst in der Früh davon erfahren als er verpasste Anrufe seines Anwalts, Pressesprechers und eines Freundes auf seinem Handy-Bildschirm entdeckte. "Am Wochenende hat dann das Internet die Kontrolle über das Geschehen übernommen", schildert Ho in Bezug auf die fortgesetzte mediale Berichterstattung.

Ho: Kaufhaus-Erbe "hatte Pech"

In Folge schildert der Gastronom, wie sich alles aus seiner Sicht der Dinge abgespielt hat: "Ein Stammkunde hat das Ende der Ausgangsbeschränkungen fälschlicherweise so interpretiert, dass es inzwischen erlaubt ist, auch 10 oder 15 oder 20 Freunde mitzunehmen", sagt Ho gegenüber dem "Trend". "Und dieser Stammkunde dachte außerdem, dass es mit Sicherheitsabstand möglich ist, das Sushi vor Ort zu verzehren – in der so genannten Zigarrenstube. Dass die Mitglieder dieser Gesellschaft dann die von der Polizei festgestellten Suchtmittel bei sich trugen, das kann weder der Koch noch der Mitarbeiter wissen."

Der Stammkunde – offenbar jener 37-jährige Kaufhaus-Erbe – habe "das Pech gehabt", dass irgendjemand aus dessen Umfeld dann der Polizei eine "geheime Drogenparty mit Drogenhandel" gemeldet habe. Nachsatz: "Und die Polizei hat es offensichtlich geglaubt."

"Aneinanderreihung von blöden Zufällen"

Ho streitet jeden Zusammenhang mit seiner eigenen Person ab: "Ich habe nichts damit zu tun. Es gab keinen Durchsuchungsbefehl gegen meine Firma oder meine Person oder einen meiner Mitarbeiter. Der Polizeieinsatz galt dem Phantom, das die Information hatte." Weder er, noch sein Management seien involviert gewesen. Der Stammkunde ("Er ist mir bekannt, aber gehört nicht zu meinem engeren Freundeskreis") habe alles direkt mit einem Koch ("Ein bewährter Mitarbeiter, er hat sein Herz am rechten Fleck") ausgemacht, wie interne Ermittlungen ergeben haben sollen. Welche Konsequenzen letzterem nun drohen, ist noch offen.

"In Summe war es eine Aneinanderreihung von mehreren blöden Zufällen, von Unüberlegtheiten und Neid", so das Resümee des Szene-Wirten. Dass es weitere solcher illegaler Feiern in seinen Lokalen gegeben habe, schließt er aus: "Meine Betriebsleiter und das Management waren in der Corona-Zeit sehr aktiv. Wenn es Spuren einer Party gegeben hätte, wäre ihnen das aufgefallen."

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