Politik

Martin Schulz kritisiert Strache als "respektlos"

Heute Redaktion
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Nach Südtirols Landeschef Arno Kompatscher kritisiert nun auch der deutsche Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz FPÖ-Chef Heinz Christian Straches Vorstoß für eine Wiedervereinigung Tirols. Schon am Feiertag hatte sich der prominente Bergsteiger Reinhold Messner entsetzt gezeigt.

Nach Südtirols Landeschef Arno Kompatscher kritisiert nun auch der deutsche Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz FPÖ-Chef Heinz Christian Straches Vorstoß für eine Wiedervereinigung Tirols. Schon am Feiertag hatte sich der prominente Bergsteiger entsetzt gezeigt.

Es handle sich um eine "populistische Forderung", so Kompatscher zur "Tiroler Tagezeitung". Südtirol stehe zur Autonomie, da werde man nichts aufs Spiel setzen. Das Selbstbestimmungsrecht sei ein Völkerrecht, das Südtirol habe. "Aber es berechtigt uns nicht, einen eigenen Staat zu gründen", sagte der Landeshauptmann.

Mit seinen Ausführungen empfehle sich Strache nicht für höhere Weihen: Ihm fehle der europäische Blick und die Perspektive für Europa".

"Mensch ohne jeglichen Respekt"

Der deutsche Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz, kritisiert Strache dafür, dass der die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Italiens Premier Matteo Renzi wegen ihrer Einwanderungspolitik als "Staatsschlepper" bezeichnet hatte.

"Strache ist meiner Ansicht nach ein Mensch ohne jeglichen Respekt für die fundamentalen Werte", so Schulz im Interview mit der italienischen Tageszeitung "La Stampa". "Merkel und Renzi können stolz sein, von einer Person wie Strache beleidigt zu werden, denn sie handeln nach den Prinzipien der Solidarität", so Schulz.

"Wer denkt, dass man das Flüchtlingsproblem mit einer Mauer löst, täuscht sich", so Schulz weiter. 2015 seien in Europa eine Million Flüchtlinge eingetroffen. Würde man diese unter den über 500 Mio. Einwohnern der 28 EU-Staaten verteilen, wäre das kein Problem.

Vilimsky weist Kritik zurück

FPÖ-EU-Delegationsleiter Harald Vilimsky wies die Kritik in einer Aussendung zurück. EU-Politiker sollten sich "aus den Angelegenheiten souveräner Staaten heraushalten", so Vilimsky. Es sei eine "Tatsache", dass sich europäische Regierungschefs als staatliche Schlepper betätigen würden, die Hintermänner dieser Schlepper würden in Brüssel sitzen.

Strache hatte in einem Interview mit der italienischen Zeitung "La Repubblica" gemeint,  Und bei seinen Aussagen über die Grenzkontrollen am Brenner kamen die Italiener ebenfalls nicht gut weg.