Algerier in Wien vor Gericht

Martyrium in Horrorhaus – Mädchen (14, 15) missbraucht

Schlimmer Verdacht: Ein Duo soll zwei Minderjährigen Drogen aufgezwungen, sie dann vergewaltigt bzw. missbraucht haben. Mittwoch startete der Prozess.
Christian Tomsits
12.03.2025, 09:59
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Die beiden Angeklagten im Gerichtsaal - sie werden streng bewacht.
Denise Auer

Ein Prozess am Wiener Landl lässt am Mittwoch Erinnerungen an schlimmste Verbrechen der Vergangenheit hochkommen: Zwei Schülerinnen im Alter von 14 und 15 Jahren sollen im Herbst in einem illegal bewohnten Horrorhaus in Wien-Brigittenau ein stundenlanges Martyrium durchgemacht haben – zwei Asylwerber stehen nun vor Gericht.

Nachdem die Mädchen am Keplerplatz mit den zwei Algeriern (24, 32) in ein Taxi eingestiegen waren, "um ein bisschen Party zu machen", sollen sie am zur Drogenhölle heruntergekommenen Ankunftsort unter Todesdrohung zuerst zum Konsum diverser illegaler Substanzen gezwungen, dann unter Todesdrohung vergewaltigt bzw. zu geschlechtlichen Handlungen genötigt worden sein. Erst als die beiden Peiniger einschliefen, gelang den Freundinnen die Flucht. Kurz darauf konnten die schlafenden Verdächtigen festgenommen werden.

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Flüchtlingen Vergewaltigung, geschlechtliche Nötigung und Körperverletzung vor. Der angeklagte Vorfall habe am 26. Oktober stattgefunden. Die Mädchen wurden demnach mit dem Versprechen nach einer Party in das Gebäude gelockt, hineingezerrt, sollen dann mit Spray betäubt und zum Schlucken von Ecstacy-Tabletten gezwungen worden sein.

Was laut den Opfern dann geschah, macht sprachlos: Der Ältere soll das 15-jährige Mädchen gepackt und gewürgt haben, zum Sex gezwungen haben. Würgemale, Hämatome und Kratzer zeugten vom brutalen Übergriff. Beiden Mädchen gaben an, wie Gegenstände behandelt und auf unvorstellbar grausame Weise von beiden Männern vergewaltigt bzw. zum Sex genötigt worden zu sein. "Der Jüngere hielt mir eine Waffe an die Schläfe", so die 14-Jährige in ihrer Einvernahme – die Pistole sollte sich später als täuschend echte Spielzeugwaffe herausstellen.

Illegale Einreise, falsches Alter

Der ältere Algerier will über Italien nach Österreich gekommen sein, im vergangenen Jahr sammelte er sogleich zwei Vorstrafen wegen Diebstahls, arbeitete nicht – er soll eine feste Größe der Drogenszene am Keplerplatz in Wien-Favoriten sein.  Der Jüngere hatte bei seiner Einreise zuerst erst 2005 als Geburtsjahr angegeben, ein ärztliches Gutachten stellte jedoch fest, dass er fünf Jahre älter sein muss. Er will als Tellerwäscher in einem Restaurant gearbeitet haben.

Verstörende Verantwortung – beide leugnen

"Ich bin nur schuldig, dass ich Drogen nehme und dass ich nicht wusste, dass die Mädchen minderjährig waren. Sie sagten, sie seien 24 und 21 Jahre alt", so die verstörende Verteidigung des großgewachsenen 32-Jährigen. Der Anwalt des 24-jährigen Zweitangeklagten, Andreas Reichenbach, erklärte, dass die Party völlig ruhig gewesen sein soll, "die beiden Mädchen haben nur gechillt". Sein Mandant sei zwar an dem Tag vor Ort gewesen, zu einer Vergewaltigung sei es jedoch nicht gekommen. "Außerdem spricht er kein Wort Deutsch und die Mädchen waren schon unter Drogen, als sie dort ankamen."

"Wir wollten nur ein bisschen Spaß haben", ergänzte der Ältere. Woher die schlimmen Verletzungen am 15-jährigen Opfer kommen, könne er sich jedoch nicht erklären. "Sie haben TikTok-Videos gemacht, wir haben ein bisschen geraucht, ich habe Kokain genommen. Sie wollte dann Sex", räumte er dann erstmals auf Nachfrage Geschlechtsverkehr ein, den eindeutige DNA-Spuren bereits zuvor nachgewiesen hatten. Den Männern drohen bis zu zehn Jahre Haft. Ein Urteil des Schöffensenats steht noch aus – die kontradiktorischen Einvernahmen der Opfer dürften unter Ausschluss der Öffentlichkeit vorgespielt werden. Die Unschuldsvermutung gilt.

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