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Silver Lining versöhnt die Spider-Man-Fans

Heute Redaktion
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Mit Marvel's Spider-Man: Silver Lining ist das finale Kapitel der DLC-Serie "Die Stadt, die niemals schläft" exklusiv für PlayStation 4 erhältlich.

Am Ende der zweiten Erweiterung von Marvel's Spider-Man kam bei einigen Gamern etwas Sorge auf: Nach einem hervorragenden Hauptspiel und einer storymäßig äußerst starken ersten Erweiterung "Der Raubüberfall" schlich sich beim zweiten DLC "Revierkämpfe" etwas Eintönigkeit ein. Story schön und gut, doch tatsächliche Neuerungen gab es bis auf kosmetische wenige.

Mit Silver Lining ist nun das finale Kapitel der DLC-Serie "Die Stadt, die niemals schläft" erschienen. Und auch dieser letzte Teil zeigt die Schwächen der Erweiterungen, versöhnt aber die Spieler letztlich dennoch mit einem würdigen Abschluss. Was allerdings schade ist: Zum Schluss fehlen gar nicht so die Gameplay-Neuerungen, sondern man kann die fehlenden Auflösungen von so vielen Handlungssträngen betrauern.

Doch der Reihe nach. Silver Lining setzt direkt am Ende vom Vorgänger Revierkämpfe an. Während Hammerhead geschlagen und tot scheint und die ehemalige Chefin der NYPD, Yuri Watanabe, suspendiert wurde, kehrt die aus dem Hauptspiel bekannte Silver Sable plötzlich in die Stadt zurück. Samt Chaos, denn die Agentin ist auf der Suche nach der ihr gestohlenen Technologie.

Wieder mehr Abwechslung

Die Hauptstory des DLC dauert rund zwei Stunden und bringt dazu noch wie gewohnt drei neue Spidey-Anzüge, wenige Nebenmissionen und neue Screwball-Herausforderungen mit sich. Daneben gilt es wieder, bestimmte Bezirke von Verbrechen zu befreien oder Gang-Verstecke auszuräumen. Die Stärke des DLCs liegt einmal mehr in der Handlung: Zwischen Sable und Spider-Man entwickelt sich eine packende Feind-Freundschaft.

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Großes Kino sind dabei die Dialoge, die den Großteil der bisherigen Konversationen im Spiel übertreffen und dieses mal wirklich glaubhaft getroffen sind. Und auch wenn es wieder keine Level-Steigerung, neue Technologie oder neue Mechaniken gibt, ist die Abwechslung dieses Mal größer. Während die beiden vorigen DLCs den Spieler mit simplen Gegnermassen fordern wollten, geht es hier zurück zu spannenderen Schleich- und Ausschalt-Aufgaben.

Was nicht genutzt wurde

Wer sich erwartet, dass Silver Lining alle offenen Fragen beantwortet und alle Handlungsstränge zu einem großen Ende bringt, wird leider enttäuscht. So stark der DLC für sich steht, so wenig trägt er zum großen Ganzen bei. Weder wird der Abspann des Hauptspiels samt möglichen neuen Feinden in einem kommenden Game aufgegriffen, noch finden die aus den DLCs behandelten Charaktere Black Cat und Yuri Watanabe allzu große Erwähnung.

Auch, wohin der Weg von Miles Morales samt erwachenden Kräften führt oder wie sich die Beziehung mit Mary Jane Watson entwickelt, bleibt im Dunklen. Schade, denn besonders Miles wurde vom Spiel und den DLCs so extrem angeteasert, dass man mehr als eine kleine Zwischensequenz erwartet hätte.

Trotzdem versöhnlich

Bei all der Kritik ist Silver-Lining-DLC aber trotzdem ein grundsolider, actionhaltiger Spielspaß. Das Gameplay geht wieder flüssig von der Hand, die Nebenmissionen fühlen sich nicht mehr nach purer Pflichterfüllung an und die Dialoge und Charaktere sind punktgenau getroffen. Ein Extralob gibt es, dass Insomniac Games es gewagt hat, einem eher unbekannteren Schurken wie Hammerhead einen derart großen Storybogen zu widmen.

Auch wenn die großen Überraschungen ausbleiben, versöhnt Silver Lining die Spider-Man-Fans. Wenigen Titeln gelingt es, so tiefgehende Handlungen in Erweiterungen zu verpacken und gleichzeitig das Hauptspiel mit DLCs nicht zu verwässern. Eine persönliche Nachricht des im November 2018 verstorbenen Spider-Man-Erfinders Stan Lee am Ende des Spiels ist der emotionale Schlusspunkt des Ausnahmetitels. (rfi)