Österreich

Masern: Jetzt droht Kindern Schulverbot

Heute Redaktion
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Die Masern sind in Österreich auf dem Vormarsch.
Die Masern sind in Österreich auf dem Vormarsch.
Bild: Symbolbild/Fotolia

Seit Jahresbeginn wurden in sechs Bundesländern 72 Fälle gemeldet! Jetzt macht das Ministerium Druck auf Eltern, damit sie ihre Kinder impfen lassen.

In einem Brief informiert das Gesundheitsministerium über die Masern-Gefahr und lässt auch nicht unerwähnt, dass es nach dem Epidemie-Gesetz möglich ist, ein Kind, dass nicht ausreichend gegen Masern geimpft ist, bis zu 21 Tage vom Besuch der Schule oder des Kindergartens auszuschließen – allerdings nur, wenn das Kind Kontakt zu einer erkrankten Person hatte.

Ausreichend Schutz gegen die Erkrankung bietet nur eine zweifache Masern-Mumps-Rötel-Impfung. Der Impfstoff ist für Kinder und Erwachsene an öffentlichen Impfstellen sowie im Rahmen des Kinderimpf-Programmes gratis erhältlich.

Schlechte Durchimpfungsrate

Nach wie vor schlecht ist in Österreich die Durchimpfungsrate. Bei den Zwei- bis Fünfjährigen liegt sie nur bei 92 %, um die Krankheit vollständig auszurotten, wären allerdings 95 % nötig. Dazu kommen Impflücken: Vor allem bei den Geburtsjahrgängen 2008 bis 2010 und bei Erwachsenen, die in den 1990er-Jahren geboren sind. Zusätzlich ist aktuell ein Drittel der 15- 30-Jährigen noch kein zweites Mal geimpft.

Masern ist eine hoch ansteckende und meldepflichtige Virus-Erkrankung. Sie wird durch Tröpfchen, die sich beim Sprechen, Niesen und Husten bilden, übertragen. Die Inkubationszeit beträgt acht bis zehn Tage. In dieser Zeit können unspezifische Symptome wie Fieber, Husten, Schnupfen und gerötete Augen auftreten.

Nach etwa 14 Tagen beginnt der Hautausschlag: bräunlich-rosafarbene Flecken, die ineinander fließen. Der Ausschlag beginnt typischerweise im Gesicht und hinter den Ohren und hält vier bis sieben Tage an. Am 5. bis 7. Krankheitstag sinkt die Temperatur, der Ausschlag heilt wieder ab. Fünf Tage vor bis vier Tage nach dem Auftreten des Hautausschlags ist die Erkrankung sehr ansteckend.

Die Masern sind auf dem Vormarsch: Seit Jahresbeginn erkrankten 72 Personen (Stand: 6.4.) an der hoch ansteckenden Krankheit, im gesamten Jahr 2016 waren es insgesamt nur 28 Personen, 2015 immerhin 309 Personen. Spitzenreiter ist heuer laut dem Bundesministerium für Gesundheit Steiermark mit 29 Fällen, gefolgt von Niederösterreich mit 28. Auch in Oberösterreich (neun Fälle), Wien (drei Fälle), Kärnten (zwei Fälle) und Vorarlberg (ein Fall) gibt es Betroffene.

Um die weitere Ausweitung des Masern-Virus einzudämmen, hat das Ministerium die behördlichen Kontrollen verstärkt und die Ärzte über die aktuelle Entwicklung informiert – diese sollen nun mit erhöhter Aufmerksamkeit auf mögliche Anzeichen der Erkrankung achten.

(cz)