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Masern: Warum Nicht- Impfer Kinder gefährden

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Obwohl die Ausrottung der Masern bis 2015 als offizielles Ziel ausgegeben wurde, ist derzeit keine Besserung in Sicht. Die Impfmüdigkeit der Österreicher führt zu einem Anstieg der Krankheitsfälle. Dass man sich ohne Impfung in Lebensgefahr begibt, zeigt ein tragischer Fall aus Deutschland, wo ein 19-Jähriger an einer unheilbaren Folgeerkrankung der Masern verstarb.

. Dass man sich ohne Impfung in Lebensgefahr begibt, zeigt ein tragischer Fall aus Deutschland, wo ein 19-Jähriger an einer unheilbaren Folgeerkrankung der Masern verstarb.

Nachdem in den vergangenen Wochen eine .

Bevor 1963 die Impfung eingeführt wurde, starben auch in Europa jedes Jahr Tausende Menschen durch Masern-Epidemien.

Folgeerkrankung verläuft IMMER tödlich

Aber auch heute gibt es noch Maserntote, vor allem Kinder, die an der Spätkomplikation SSPE (Subakute Sklerosierende Panenzephalitis) erkranken. Dabei schädigt das Masernvirus die Nervenzellen des Gehirns - ohne Hoffnung auf Gesundung. Am Beginn ist das Bewegungszentrum betroffen, die Kinder erleiden plötzliche motorische Ausfälle und fallen unvermittelt zu Boden. Schon nach wenigen Monaten ist das Gehirn der erkrankten Kinder weitgehend zerstört. Die SSPE tritt durchschnittlich sieben Jahre nach einer Maserninfektion auf und verläuft immer tödlich. Besonders gefährdet sind Säuglinge, die noch nicht geimpft sind, sowie immungeschwächte Personen und ältere Menschen.

Jugendlicher stirbt an den Folgen

Der jüngsten Todesfall ist ein 19-Jähriger aus dem deutschen Baden-Würtemberg, der Mitte Februar an den Spätfolgen einer chronischen Maserngehirnentzüdung verstarb. "Leider sterben noch immer Menschen an dieser schrecklichen Erkrankung. Ursache sind häufig Maserninfektionen im Säuglings- und Kleinkindalter. Da das Immunsystem in diesen frühen Lebensmonaten noch unreif ist, gelangen Masernviren offenbar leichter ins Gehirn als bei älteren Infizierten und beginnen sich dort zu vermehren." erklärt der Deutsche Dr. Ulrich Fegeler, Pressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Ausrottung derzeit kein Thema

Umso klarer wird, wie wichtig die Impfung ist. Traurigerweise geht die Zahl der Impfungen in Österreich zurück. Das unter den 52 europäischen Mitgliedern der WHO beschlossene Ziel die Masern bis 2015 auszurotten, rückt in weite Ferne. Um von einer Ausrottung zu sprechen, dürften in Österreich maximal 8 Fälle pro Jahr auftreten - derzeit unvorstellbar. "Wir haben bereits 32 Fälle in Wien und in Niederösterreich, weiters nochmals zwei Fälle bei medizinischem Personal in Spitälern in Wien und Niederösterreich", erklärte Heidemarie Holzmann vom Department für Virologie der Med-Uni Wien.

Zwei Teilimpfungen notwendig

Um die Krankheit einzudämmen, lassen sich nicht genug Österreicher impfen. Zumindest 95 Prozent der erwachsenen Bevölkerung müssten sich der zweiteiligen Impfung unterziehen, damit unter elf Monate alte Kinder statistisch geschützt sind. Während die erste Impfungsrate noch 90 Prozent beträgt, lassen sich nur 80 Prozent die zweite Teilimpfung verabreichen. gilt die Masernimpfung als unbedenklich. Umso verwunderlicher, dass sich besonders unter Personen mit hohem Bildungsniveau die Impfskepsis steigert.

Maßnahmenkatalog soll Abhilfe schaffen

Maßnahmen, um die Impfmüdigkeit zu besiegen, stehen fest: Zum einen soll eine Ausweitung der kostenlosen Impfung bis zum 45. Lebensjahr für eine lückenlose Absicherung sorgen. Hier sollen auch die Menschen, die noch nicht geimpft sind, nachträglich immunisiert werden. Feststellen lässt sich der Impfschutz ganz einfach mittels Anitkörper-Test. Andererseits will das Ministerium mit einer umfassenden Informationskampagne die Bürger über den Stellenwert der Impfung informieren.