Wien

Maskenpflicht am Donaukanal? Ein reines Trauerspiel!

Der einstige Partyhotspot Donaukanal liegt brach. An die Maskenpflicht hält sich trotzdem keiner.

Clemens Pilz
Teilen
Kaum einer trägt am Donaukanal Maske.
Kaum einer trägt am Donaukanal Maske.
Heute

Der Donaukanal im Herzen Wiens hat sich während der Corona-Krise zum Party-Hotspot entwickelt. Weil Gastronomie und Discos geschlossen sind, pilgerten Tausende ans Ufer des Gewässers, um dort zu feiern. Wie berichtet zog die Stadt Wien schließlich die Notbremse und erließ eine Maskenpflicht an fünf öffentlichen Plätzen, darunter auch der Donaukanal. Damit sollen die Verbreitung des Coronavirus gehemmt und etwaige Cluster im Vorhinein verhindert werden. Ein Lokalaugenschein am Donnerstag zeigte allerdings: Wegen wechselhaften Aprilwetters und frischer Temperaturen kann von Partystimmung derzeit nicht die Rede sein.

Kaum einer hält sich an Maskenpflicht

Bilder wie an jenem Abend, als die Polizei die Feiernden vom Donaukanal vertrieb, werden sich wohl zumindest während der aktuellen Kältewelle also nicht wiederholen. Was der Lokalaugenschein ebenfalls erwies: Die Maskenpflicht, die durch großflächige Plakate angeschrieben ist, kümmert die wenigsten. Fast jeder, der am Nachmittag den Donaukanal entlang schlenderte, verzichtete auf den FFP2-Schutz. Angesichts der geringen Frequenz vor Ort wohl kaum ein großes Risiko, aber nicht der Vorschrift entsprechend. Wer trotz Maskenpflicht "oben ohne" am Donaukanal Zeit verbringen will, kann dazu übrigens eine Ausnahme nützen – ganz legal: Das Konsumieren von Speisen und Getränken bleibt dort nämlich erlaubt.

Polizei schreitet selten ein

Laut Polizei liegt die Akzeptanz der Maskenpflicht an öffentlichen Orten in Wien insgesamt bei rund 70 Prozent, etwa 30 Prozent verzichten demnach auf die Schutzmaske. Die meisten reagieren, von der Polizei darauf angesprochen, dann kompromissbereit. Nur in sehr wenigen Fällen müsse tatsächlich eine Anzeige gelegt werden, heißt es.