Coronavirus

"Maskenpflicht in Schulen und Supermärkten übertrieben"

Der Leiter des Zentrums für Public Health an der Med Uni Wien, Andreas Sönnichsen, hält die Angst vor Corona für völlig überzogen.

Heute Redaktion
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Maskenpflicht Schule
Maskenpflicht Schule
Sabine Hertel

Am Mittwoch wurden in Österreich über 1.000 Neuinfektionen vermeldet. Während die Bundesregierung auf strenge Maßnahmen setzt, meint der Mediziner Andreas Sönnichsen, dass die Corona-Gefahr völlig überzogen dargestellt werde.

Maßnahmen nicht evidenzbasiert

Bei einer Pressekonferenz erklärte der Leiter des Zentrums für Public Health an der Med Uni Wien mit anderen Ärzten, dass die Maßnahmen nicht evidenzbasiert seien, deren Folgen aber wesentlich gefährlicher als das Virus.

In der "ZiB2" diskutierte er über diese Themen mit Armin Fidler von der Corona-Ampel-Kommission. So etwa meint Sönnichsen, dass Hygienemaßnahmen wie Hände waschen oder das Abstand halten natürlich dabei helfen, die Pandemie einzudämmen, eine Maskenpflicht in Schulen oder im Supermarkt halte er aber für übertrieben.

"Wir sollten die Masken da einsetzen, wo es sinnvoll ist, etwa in Spitälern, Altenheimen oder in der "Rush Hour" in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber es ist sicher nicht sinvoll, dass Schulklassen mit Masken versorgt werden", so Sönnichsen.

Angesprochen etwa auf die erhöhten Todeszahlen in den USA oder Italien, meinte er, dass man die Länder nicht miteinander vergleichen könne. Klar gäbe es bei 330 Millionen Einwohnern mehr Todesopfer, auch dürfe man die Unterschiede in der Bevölkerungsstruktur nicht vergessen.

Fidler stimmte damit nicht überein: "Natürlich sind die Gesundheitssystem anders, aber in USA gibt es bei den Todesfällen pro 1000 Einwohner sechsmal so viele." Weiters meinte er, dass Masken sehr wohl auch zum Selbstschutz beitragen, wenn auch nicht zu 100 Prozent.

Veranstaltungen vorsichtig öffnen

Sönnichsen plädierte dafür Veranstaltungen vorsichtig wieder zu öffnen und mit Studien zu begleiten. Laut seinen Ansichten habe die Absage der Großveranstaltungen wesentlich dazu beigetragen, um die erste Welle einzudämmen, aber nun sollte man differenziert vorgehen und Veranstaltungen kontrolliert durchführen.

Weiters äußerte er sich kritisch darüber, dass positiv getestete Personen ohne Symptome in Quarantäne müssen. Man wisse schließlich nicht wie infektiös sie sind. "Das richtet erheblichen Schaden bei diesen Menschen an."

Als wichtigste Maßnahme sieht Sönnichsen, dass symptomatische Menschen zu Hause bleiben. "Das ist das allerwichtigste, aber das Leute mit Maske in den Supermarkt laufen, halte ich für übertrieben."

Bei den Reisebeschränkungen waren sich die beiden Mediziner dann doch einer Meinung. "Reisewarnung sind gut, aber die Reiserestriktionen im europäischen Raum halte ich für völlig verkehrt", so Fidler.

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