Oberösterreich

Maskenpflicht: "Wiedereinführen, ja oder nein?"

"Heute"-Umfrage in Linzer City. Wie stehen die Menschen dazu, würde die Maskenpflicht wieder eingeführt werden? Wir haben uns umgehört.

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Petra W. (32) aus Kefermarkt, Hotelangestellte:"Wenn die Maske wieder kommt, würde das für mich passen. In der Arbeit muss ich sie seit dem Steigen der Zahlen wieder tragen."
Petra W. (32) aus Kefermarkt, Hotelangestellte:"Wenn die Maske wieder kommt, würde das für mich passen. In der Arbeit muss ich sie seit dem Steigen der Zahlen wieder tragen."
Mike Wolf

Seit gut einer Woche nimmt die Zahl der Corona-Erkrankten in Oberösterreich stetig zu. Über 400 Erkrankte weist das Bundesland Montagmittag laut aktueller Statistik auf. Mehr als 2.800  Personen befinden sich in Quarantäne.

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) reagierte ob der steigenden Zahlen prompt, ließ mit Freitag, eine Woche vor Beginn der Sommerferien,  Schulen in fünf oö. Bezirken zusperren. Die Schüler werden wieder über Home-Office unterrichtet. Auch Kindergärten, Krabbelstuben und Horte wurden vorerst geschlossen. Mit dem Versprechen, dass all jene die die Betreuung der Kinder nötig brauchen, diese weiter nutzen werden können.

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    Christine H. (62), Pensionistin aus Ebelsberg:"Ich bin für eine Wiedereinführung, ja. Dort wo viele Menschen zusammenkommen sollten wir uns gegenseitig schützen. Wir wissen noch viel zu wenig über dieses Virus."
    Christine H. (62), Pensionistin aus Ebelsberg:"Ich bin für eine Wiedereinführung, ja. Dort wo viele Menschen zusammenkommen sollten wir uns gegenseitig schützen. Wir wissen noch viel zu wenig über dieses Virus."
    Mike Wolf

    Was war seither noch passiert:

    Die LinzAG Linien kündigten an, in den Öffis strenger auf die Einhaltung der Abstandsregelung und Maskenpflicht zu achten und diese auch durch eigene Kontrolleure und Securitys kontrollieren zu lassen. Der Landeshauptmann appellierte an die Bevölkerung in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen die Maske wieder aufzusetzen und wenn möglich Veranstaltungen und große Menschenansammlungen zu meiden. Darauf reagierten wiederum auch einige Veranstalter, indem sie Events absagten oder auf unbestimmte Zeit verschoben. Und, erst am Sonntag setzte der Landeshauptmann einen weiteren Schritt. Ab 7. Juli muss in sämtlichen Amtsgebäuden des Landes wieder ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

    Maskenpflicht, und wann sie erstmals abgeschafft wurde
    15. Juni:
    Die Maskenpflicht in Österreich fällt, bis auf wenige Ausnahmen. Der Mund-Nasen-Schutz musste nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln, im Gesundheitsbereich inklusive der Apotheken sowie bei Dienstleistungen (z.b. Friseure und Gastro) getragen werden –  Überall  dort, wo der Mindestabstand von einem Meter nicht eingehalten werden kann. In Schulen war das Tragen der Maske nicht mehr verpflichtend.
    1. Juli:
    Die Maskenpflicht für Kellner fällt. Sie gilt aber weiterhin in Öffis, im Gesundheitsbereich und anderen Dienstleistungen, wo der Sicherheitsstabstand nicht eingehalten werden kann. 

    Per Hinweisschilder bat zudem das Passage in Linz ab Donnerstag Kunden und Mitarbeiter zum wechselseitigen Schutz wieder Masken zu tragen - Eine allgemeine Wiedereinführung des Mund-Nasen-Schutzes scheint also gar nicht mehr so unwahrscheinlich. Was also, wenn die Maske wieder Pflicht wird? Wie würden das die Oberösterreicher finden? "Heute" hat sich auf der Linzer Landstraße umgehört.

    Eines vorweg: die Jüngere Bevölkerung ist sich ob der Wiedereinfühung unschlüssiger und neagtiver eingestellt als die  etwas Älteren der Befragten (60+). Letztere sagen nämlich, dass eine Wiedereinführung aufgrund der ansteigenden Zahlen wünschenswert und sinnvoll ist.

    "Wir wissen noch zu wenig über das Virs und müssen uns gegenseitig schützen."

    Christine H (62), Pensionistin aus Ebelsberg

    So zum Beispiel Christine H. (62) aus Ebelsberg. Die Pensionistin trägt die Maske jetzt mittlerweile auch wieder beim Einkaufen. Denn "gerade dort wo viele Menschen zusammenkommen, sollte die Maske wieder getragen werden. Wir wissen noch zu wenig über das Virus und müssen uns gegenseitig schützen", sagt sie.

    Dem stimmt auch Wolfgang J. (74) zu. Er trägt den MN-Schutz eigentlich selbst dann, wenn er im Freien unterwegs ist, erzählt er. Wir treffen ihn gerade ohne Maske an. Es ist heiß und auch sonst trage auf der Landstraße gerade keiner eine. Als einziger mit Maske würde er sich jetzt unwohl fühlen, deswegen sei er gerade lieber ohne unterwegs, erklärt der 74-Jährige. Und wie steht er zu einer möglichen Wiedereinführung? "Ich bin absolut dafür. Auch in der Gastro würde die Maske wieder für Kunden und Personal Sinn machen", sagt er.   

    "Wenn der Mund-Nasen-Schutz wieder zur Pflicht wird, passt das für mich."

    Petra W. (32), Hotelangestellte aus dem Bezirk Freistadt

    Für Petra W. (32) aus Kefermarkt (Bez. Freistadt) wäre eine Wiedereinführung kein Problem. Sie ist Hotelangestellte, ihre Chefin hat mit Ansteigen der Corona-Zahlen das Tragen der Maske wieder eingeführt. "Wenn der Mund-Nasen-Schutz wieder zur Pflicht wird, passt das für mich", so die Mühlviertlerin. 

    Unschlüssiger sind zu diesem Thema hingegen die beiden Freundinnen Julia K. (19, Obermühl im Bezirk Rohrbach) und Valentina W. (18, Kirchberg o.d. Donau im Bezirk Rohrbach). Die gelernte Friseurin und Einzelhandelskauffrau im Bereich Textil sehen das Tragen der Maske differenziert. Einerseits helfe sie, sich gegenseitig zu schützen - als Friseurin trägt Julia K. aufgrund des engen Kundenkontakts immer noch eine Maske - andererseits verursache das Tragen den ganzen Tag über gesundheitliche Probleme. "Seit ich sie tragen muss, habe ich vermehrt Kopfschmerzen. Das hatte ich vorher nie in dem Ausmaß", erklärt die 19-Jährige. 

    "Wir sind eigentlich froh, dass die Maske nicht mehr Pflicht ist."

    Daniel G. (24) und Drago P. (23) Kellner, beide aus Linz

    Und dann gibt es da noch Daniel G. (24) und Drago P. (23), beide aus Linz. Die beiden Kellner waren froh, als die Masken- bzw. Visierpflicht in der Arbeit gefallen ist. Sie sind gegen eine Wiedereinführung. Beide standen dem Corona-Virus von Beginn an skeptisch gegenüber, wie sie erzählen. Er habe den Eindruck, dass viele Fake-News darüber im Netz kursieren, sagt Daniel G.