Durch die Klimakrise verschärfte Stürme, Überflutungen und Hitzewellen haben von 1993 bis 2022 weltweit wirtschaftliche Schäden von 4 Billionen Euro verursacht. Das entspricht dem gesamten Bruttoinlandsprodukt Deutschlands.
Zudem haben fast 800.000 Menschen in Folge dieser Wetterextreme ihr Leben verloren. Dies sind zwei Kernergebnisse des neuen Climate Risk Index (Klima-Risiko-Index) 2025 der deutschen Umweltorganisation Germanwatch.
Die Fakten liegen am Tisch: "Die Klimakrise ist eine der weltweit größten Bedrohungen für die internationale Sicherheit, die Stabilität von Staaten und Gesellschaften sowie des Finanzsystems", sagt Laura Schäfer von Germanwatch.
Österreich kam (bisher) relativ glimpflich davon und liegt im weltweiten Ranking auf Platz 94. Die Schäden durch Extremwetter summierten sich in der Alpenrepublik von 1993 bis 2022 auf rund 350 Millionen Euro.
Es zeige sich, dass Länder des globalen Südens "besonders stark von Extremwetterereignissen betroffen" seien. Sorgen bereiten insbesondere jene Länder, "in denen wiederkehrende Wetterextreme kaum noch ein Zurück in den zuvor normalen Alltag ermöglichen", heißt es.
"Extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen, Dürren und Hitzewellen nehmen zu und werden in einigen Regionen der Welt allmählich zur neuen Normalität", so Schäfer.
Im Zeitraum 1993 bis 2022 liegen der Inselstaat Dominica sowie China, Honduras, Myanmar, Italien und Indien an der Spitze des Negativ-Rankings. In Dominica verursachten Wirbelstürme Schäden, die das gesamte Bruttoinlandsprodukt des Inselstaates um ein Vielfaches übertrafen.
In unserem Lieblingsurlaubsland Italien kosteten große Hitzewellen 40.000 Menschenleben – insbesondere in den Jahren 2003 und 2022.
Der Climate Risk Index 2025 zeigt, dass auch Europa massiv von Wetterextremen betroffen ist. Mit Griechenland und Spanien gehören neben Italien zwei weitere südliche EU-Staaten zu den zehn am stärksten betroffenen Staaten. "Dies zeigt, dass auch reiche Länder ihr Klima-Risikomanagement verbessern müssen", betont Klima-Expertin Vera Künzel von Germanwatch.
"Vor allem bei den ärmeren der am härtesten betroffenen Staaten sehen wir, dass Klimaanpassung auch an Grenzen stößt. Es gibt neben eigentlich durch Anpassung noch vermeidbaren massiven Verlusten und Schäden durch die Klimakrise auch solche, die nicht mehr abwendbar sind", so Künzel.
Seit 2006 analysiert der Climate Risk Index die durch Extremwetter verursachten Todeszahlen, betroffenen Menschen und die volkswirtschaftlichen Schäden – sowohl die absoluten Zahlen als auch in Relation zur Einwohnerzahl und dem Bruttoinlandsprodukt.