Wirtschaft

"Massive Kundenrückgänge" – Friseure fordern Änderungen

Die Friseur-Branche leidet unter der aktuellen Corona-Lage. Künftig sollen für Kunden auch andere Tests als Eintrittstest gelten, so die Forderung.

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Künftig sollen für Kunden auch andere Tests als Eintrittstest gelten, so die Forderung der Friseur-Branche.
Künftig sollen für Kunden auch andere Tests als Eintrittstest gelten, so die Forderung der Friseur-Branche.
Bastian / Caro / picturedesk.com

Laut einer Aussendung der Wirtschaftskammer Österreich beklagen die Friseure hierzulande "massive Kundenrückgänge", die bereits existenzbedrohende Ausmaße angenommen haben. Derzeit sind die Friseursalons in Wien in Niederösterreich aufgrund des bis zum 2. Mai geltenden Lockdowns ja noch geschlossen. Doch auch in jenen Bundesländern, wo die Salons und Studios offen sind, liegt die Kundenfrequenz weit unter der normalen Auslastung. 

Denkt man an das Ende des Österreich-Lockdowns am 8. Februar 2021 zurück, so erinnert man sich an einen Riesen-Ansturm auf die Friseure. Doch die Termine hatten sich nur in den ersten Tagen nach dem Shutdown gehäuft. Seither fallen die Friseurbesuche spärlich aus, heißt es seitens der WKO.

Verlagerung nachhause

Wolfgang Eder, Bundesinnungsmeister der Friseure in der Wirtschaftskammer Österreich sieht dies als Alarmsignal: "Wir wissen, dass in normalen Zeiten rund 55 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher in die Salons kommen, um sich von uns umsorgen zu lassen. Und das unter den sichersten Bedingungen aller Branchen. Wenn derzeit die Frequenz bei uns im Schnitt um ein Viertel niedriger liegt, heißt das leider im Gegenzug: Fast 60 Prozent der Dienstleistungen finden zuhause statt. Und das mit ungleich höherem Ansteckungsrisiko."

 In der Aussendung wird nochmals in Erinnerung gerufen, dass aus den jüngsten AGES-Clusteranalysen hervorgeht, dass sich ganze 73 Prozent der Infektionen in den Haushalten ereignen.

Weitere 17 Prozent passieren in der Freizeit. "Dieses Risiko lässt sich vermeiden", so Eder.  Bei Einhaltung der strengen Hygiene- und Sicherheitsvorschriften ist eine Ansteckung in den Salons ausgeschlossen, wie auch schon die Erfahrung aus der Praxis zeigt.

Öffnungen sollen Kunden bringen

Alle Hoffnung auf bessere Kundenfrequenzen liegt nun in den für Mitte Mai angekündigten Öffnungen und dem Hochfahren des Landes. In dieser Notlage setzt die Branche daher große Erwartungen in die Entscheidungen der Öffnungskommission. Eder erläutert: "Für uns ist jeder Schritt in Richtung Normalität wichtig." Und weiter:  

"Wir hoffen, dass sich mit dem Aufsperren von Gastronomie, Hotellerie, Tourismus und insbesondere der Veranstaltungsbranche auch unsere Terminkalender wieder füllen."

An dieser Stelle wird auf ein wichtiges Detail hingewiesen, welches laut der WKO in der Öffentlichkeit wenig bekannt ist:

Auch mit Antikörper-Nachweis zum Friseur

Ein von einem zugelassenen Labor bestätigter Nachweis von neutralisierenden Antikörpern im Blut kann drei Monate lang die Testpflicht ersetzen. Auch erhoffe man sich in der Branche nun, dass künftig auch "vollständig geimpfte Personen ebenso vom Eintrittstest für körpernahe Dienstleister freigestellt würden", so Eder.

Die Friseure wünschen sich darüber hinaus niedrigschwellige Angebote, um breitere Bevölkerungsschichten zum regelmäßigen Testen zu motivieren.

 "Wir würden uns die Anerkennung von Selbsttests unter Aufsicht wünschen – in den Teststraßen ist das auch möglich."

Außerdem wäre es, so Eder, hilfreich, "wenn die betriebliche Testbefugnis auf geschulte Mitarbeiter ausgeweitet wird, eventuell solche mit Ersthelferausbildung". Zudem gibt es auch die Forderung, dass in Zukunft auch die regelmäßig durchgeführten Schüler- und Lehrertests als Eintrittstests anerkannt werden. Das alles diene schließlich einem einzigen Ziel: "Wir Friseure wollen unsere Kundinnen und Kunden in einem sicheren Umfeld verwöhnen."

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