Wirtschaft

Massive Verluste: AUA verlor eine Million Euro pro Tag

Die Corona-Pandemie hat die Austrian Airlines stark getroffen. Die heimische Fluglinie beendet das Halbjahr mit fast 300 Mio. Euro Verlust.

Stefanie Riegler
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Schwere Zeiten für Austrian Airlines
Schwere Zeiten für Austrian Airlines
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90 Tage lang standen die AUA-Flieger am Boden. Mitte März mussten Österreichs Airline ihren Flugbetrieb komplett eingestellen. Die Corona-Pandemie hatte den gesamten Flugverkehr zum Stillstand gebracht.

Die Mitarbeiter wurden in Kurzarbeit geschickt. Mithilfe eines Rettungspakets der Bundesregierung in Höhe von 600 Millionen Euro konnte die Zukunft des Unternehmens gesichert werden.

Das katastrophalste Quartal in der Geschichte der Fluglinie

Am Donnerstag präsentierte AUA-Chef Alexis von Hoensbroech die Halbjahreszahlen. Es sei das "katastrophalste" Quartal in der Geschichte der Fluglinie gewesen, so der 49-jährige Deutsche.

Aufgrund der Pandemie flogen in den drei Monaten von Anfang April bis Ende Juni nur 53.000 Passagiere mit der AUA. "Im Vorjahr hatten wir Tage, an denen wir 50.000 Menschen transportiert haben. Das zeigt die Dimension dieser Krise", betonte von Hoensbroech. Wie die "Presse" berichtet, verlor die AUA im zweiten Quartal jeden Tag eine Million Euro.

Bereits im ersten Halbjahr stehen fast 300 Mio. Euro Verlust fest. Auch in der zweiten Jahreshälfte wird es rote Zahlen geben. Im ersten Halbjahr 2019 wies die AUA einen Verlust in Höhe von 55 Mio. Euro auf. Generell fällt die erste Jahreshälfte bei Fluglinien traditionell schwächer aus.

AUA-Chef hatte versprochen, so viele Stellen wie möglich zu retten.
AUA-Chef hatte versprochen, so viele Stellen wie möglich zu retten.
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Auch im Jänner waren bereits erste Verluste zu spüren, nachdem die Nachfrage nach China-Flügen bereits spürbar zurückging. Ende Jänner wurden die Verbindungen nach Peking und Shanghai komplett eingestellt.

Landeverbot als nächster Dämpfer

Am 15. Juni nahm die AUA den Flugbetrieb wieder auf. "Nach den guten ersten Wochen kam dann allerdings der nächste Dämpfer mit dem Landeverbot für 18 Länder", erklärt Finanzvorstand Wolfgang Jani.

Die neuerlichen Flugstreichungen sorgten bei rund 30.000 Passagieren für Ärger. 20.000 davon hätten laut Hoensbruch ohnedies gar nicht Österreich angesteuert, sondern wären hier nur umgestiegen. Die AUA fordert daher flächendeckende Covid-19-Tests bei der Einreise, statt allgemeiner Landeverbote.

Die Kapazitätsauslastung stehe derzeit bei rund 20 Prozent. Das sei aber "bei Weitem nicht genug, um ein Unternehmen wie die AUA über Wasser zu halten". Auch die Auslastung der einzelnen Flugzeuge ist mit 60 bis 70 Prozent bei Flügen nach Deutschland oder der Schweiz geringer. 

Mitarbeiter zwei Jahre in Kurzarbeit

Bis zum Jahr 2023 möchte die Airline wieder auf 80 Prozent der Kapazität hochfahren. Für die bis dahin anfallenden Verluste sollte das Rettungspaket in Höhe von 600 Mio. Euro reichen. Die Mitarbeiter bleiben so lange wie möglich in Kurzarbeit. Die Rede ist dabei von zwei Jahren.

Nach Ablauf der Kurzarbeit sollen rund 1100 Personen über die natürliche Fluktuation abgebaut werden. Ob es noch zu weiteren Kündigungen kommt, ist derzeit offen.

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