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Mathe, Lesen: Mehr als jeder 10. Schüler versagt!

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia.com

Eine neue Auswertung der OECD zeigt: Elf Prozent der Schüler (9.500) zwischen 15 und 16 Jahren in Österreich haben bei der letzten PISA-Studie (2012) in den Testgebieten Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften schwach abgeschnitten.

 Der OECD-Schnitt liegt bei zwölf Prozent. 

In Mathematik gibt es nach wie vor 19 Prozent (OECD-Schnitt: 23 Prozent) schwache Schüler, im Lesen hat sich der Anteil um 1 Prozent auf 19,5 Prozent (OECD: 18 Prozent) verbessert, ebenso in Naturwissenschaften 16 Prozent (OECD: 18 Prozent).  
Euopaweit schneiden die Schüler in Estland (3% schwache Schüler), Finnland (5%), Polen und Liechtenstein (je 6%) am besten ab. Am geringsten ist der Anteil der schwachen Schüler in Shanghai und Hongkong mit je knapp zwei Prozent,.

Am schlimmsten schneiden die Schüler in Peru (53 Prozent) ab, EU-weit in Bulgarien (29 Prozent), Rumänien (24 Prozent) und der Slowakei (19 Prozent).
Gründe für das schlechte Abschneiden sind laut OECD eine Kombination und Anhäufung verschiedener Hindernisse und Benachteiligungen, die Schüler ihr ganzes Leben lang begleiten.

In Mathematik etwa liegen die Faktoren bei Geschlecht, sozioökonomischem Status, Migrationshintergrund, Sprache, Familiensituation, Wohnort, Schulwahl sowie dem Besuch eines Kindergartens und dem Umstand, ob eine Klasse wiederholt wurde. Beispiel: ein Mädchen mit Migrationshintergrund aus einem im ländlichen Raum gelegenen Alleinerzieher-Haushalt mit geringem Einkommen und Bildung, in dem eine andere Sprache als jene des Untersuchungslandes gesprochen wird, das keinen Kindergarten besucht hat und in eine Schule mit berufsbildendem Schwerpunkt geht, wo sie bereits eine Klasse wiederholt hat.

Sitzenbleiber benachteiligt

Wer eine Klasse wiederholte, hatte selbst unter Berücksichtigung des sozioökonomischen Hintergrunds und der anderen Charakteristika das 6,4-fache Risiko auf eine Einordnung als leistungsschwacher Schüler. 34 Prozent der Schüler aus einem Haushalt mit geringem Einkommen bzw. Bildung fielen in Österreich unter die Leistungsschwachen in Mathematik - vergleichsweise waren es nur sechs Prozent aus finanzkräftigeren bzw. höher gebildeten Familien.