Politik

Matthias Strolz: 3D-Puppen und viel heiße Luft

Heute Redaktion
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Bild: Screenshot ORF

Im zweiten ORF-Sommergespräch war Matthias Strolz zu Gast. Neben drei 3D-gedruckten Puppen hatte er viel zu sagen. Susanne Schnabls präzise Fragen drehten sich um einzelne Positionen der NEOS, die Strolz durchwegs relativierte und erklären wollte.

Im zweiten ORF-Sommergespräch war , die Strolz durchwegs relativierte und erklären wollte.

Im Nachhinein waren die kontroversen Aussagen der NEOS dann doch nicht ganz so gemeint. Den Eindruck nimmt man vom zweiten Sommergespräch mit Matthias Strolz mit. Unpopuläre Vorschläge zum Thema Mietrecht z.B. waren im Nachhinein nicht ganz so ernst gemeint. Frei nach dem Motto: "Vielleicht ist es noch nicht die beste Idee, die wir gebracht haben. Aber wir bringen wenigstens welche."

Antiterrorzentrum gefordert

Als ersten konkreten Vorschlag gegen den Terror in Europa will Strolz ein Antiterrorzentrum etablieren. Obwohl die Partei im Parlament gegen das neue Staatsschutzgesetz gestimmt hat, will man mehr Überwachung und Kooperation europäischer Geheimdienste.

Wie passt das zusammen? Die Antwort von Matthias Strolz passt in der Folge auch auf die Themen Mietrecht, Ausbildungspflicht, Bildungsreform: "Das Gesetz ist schlecht ausgeführt, aber grundsätzlich sinnvoll."

Zu wenigen Themen hat Strolz konkrete Positionen parat. In Sachen Türkei stellt er klar: "Ja, die Beitrittsverhandlungen ist sofort abzubrechen. Das was in der Türkei passiert, hat mit einer Demokratie nichts mehr zu tun."

Puppentheater

Angesprochen auf seinen Aktionismus hat Strolz passenderweise drei 3D-gedruckte Puppen mit im Studio. Sie repräsentieren drei seiner Wähler, anhand derer er seine Lieblingsthemen Bildung, Wirtschaft und EU illustriert. Die echten Menschen, an die die Figuren angelehnt sind, schauten sich das Interview im ORF-Besucherzentrum an.

Koalition mit allen möglich

Die Zukunft der NEOS sieht Strolz positiv. Er will sich bei der nächsten Wahl von 5 Prozent auf 10 Prozent verdoppeln. Parteichef bleibt er noch so lange, so lange er seine zwei Kontrollfragen "Ist es richtig, was ich da mache?" und "Ist es wichtig, was ich da mache?" mit "Ja" beantworten kann.

In Sachen Koalition kann sich der NEOS-Chef eine Zusammenarbeit mit fast allen vorstellen. Eine Dreier-Koalition mit den Grünen und Rot oder Schwarz wäre denkbar. Mit SPÖ und ÖVP könne man jeweils andere Anliegen durchbringen: "Mit ÖVP geht zwar eine Pensionsreform, mit der SPÖ dafür eine Bildungsreform eher durch. Wir müssen schauen, wo sind unsere Anliegen und wer ist bereit, mit uns in einer Kooperation zu gehen."

Bis es soweit ist, bittet er die Regierung, die Opposition stärker einzubinden und nicht alles, was an Vorschlägen kommt, als "blöde Idee" zu behandeln, wie es derzeit passiere.