Politik

Max Lercher stellt klar: Stichwahl "wird nicht kommen"

Der Forderung Andi Bablers nach einer Stichwahl zwischen ihm und Wahlsieger Doskozil erteilt Max Lercher in der "ZiB 2" eine Absage.

Leo Stempfl
Max Lercher war nach der Mitgliederbefragung in der "ZiB2" zu Gast.
Max Lercher war nach der Mitgliederbefragung in der "ZiB2" zu Gast.
ORF2

Von der Mitgliederbefragung erhoffte sich die SPÖ langersehnte Eintracht, findet sich aber nun in einem neuen Richtungsstreit wieder. Nur 2.316 Stimmen trennen Sieger Hans Peter Doksozil und Andreas Babler. Ersterer würde nun gerne rasch als SPÖ-Chef bestätigt werden, Letzterer am Sonderparteitag eine letzte, große Stichwahl entscheiden lassen. 

So hielt Doskozil in seinem ersten Statement fest: "Die Wahl ist entschieden." Aus seiner Sicht sei es klar, dass das Ergebnis der Mitgliederbefragung auch in der Frage nach dem Parteivorsitz entscheidet. Andi Babler hingegen ging in die Offensive: "Jetzt haben wir ein Ergebnis der ersten Runde, aber wir haben noch keine Entscheidung. Wir haben drei Kandidat:innen mit jeweils rund einem Drittel der Stimmen. Deshalb müssen wir unbedingt in eine Stichwahl gehen. Daran führt kein Weg vorbei – das ist die Bedingung für die Einigkeit."

Zur Erörterung dieser und weiterer Fragen die Sozialdemokratie betreffend war in der anschließenden "Zeit im Bild 2" Doskozil-Unterstützer, "Wahlkampfleiter" und SPÖ-Nationalratsabgeordneter Max Lercher zu Gast. Die Fragen stellte Armin Wolf, der einleitend erzählte, die drei Kandidaten hätten alle abgesagt.

Stichwahl "wird nicht kommen"

Max Lercher erklärte, dass die Befragung eine Art Kompromiss war. "Man kann natürlich eine Stichwahl fordern, die wird aber nicht kommen." Der Parteitag sei immerhin schon in weniger als zwei Wochen. Die Mitgliederbefragung gibt die erste Tendenz vor, die Gremien und der Parteitag hätten nun darauf aufzubauen. Am liebsten wäre dem Team-Dosko ohnehin ein bindender Mitgliederentscheid gewesen.

Was, wenn Andreas Babler am Sonderparteitag eine Mehrheit erhält? "Da hab ich überhaupt keine Sorge", so Lercher. Die Mitglieder würden sich jetzt erwarten, dass die Delegierten die Befragung respektieren. "Wir brauchen keine weitere Personaldebatte." Es soll auch nicht um Posten gehen, sondern um Inhalte. "Die Hand zum Andi Babler ist ausgestreckt", aber Doskozil hat gewonnen.

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    Keine Angst

    Wenn Andreas Babler am Parteitag seine Absicht zur Kandidatur erklärt, werden das dort die Delegierten entscheiden. Max Lercher persönlich habe "kein Problem" damit. "Wir fürchten uns überhaupt nicht." Bei Rendi-Wagner waren damals 75 Prozent ein "Debakel", Lercher hingegen wollte wegen der anderen Ausgangslage kein klares Wahlziel vorgeben.

    Lerchers persönliche Rolle für die Zukunft stehe übrigens noch nicht fest. Wer neuer Klubobmann oder Klubobfrau der SPÖ im Parlament wird stehen ebenfalls noch nicht fest.