Österreich

Polizeihaft von Journalist Max Zirngast verlängert

Max Zirngast (29) befindet sich seit 11. September in der Türkei in Polizeigewahrsam. Die Haft wurde nun verlängert.

Heute Redaktion
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Max Zirngast muss weiter in Polizeigewahrsam ausharren.
Max Zirngast muss weiter in Polizeigewahrsam ausharren.
Bild: Twitter

Der Steirer Max Zirngast sitzt den neunten Tag (11.9.) in der Türkei hinter Gittern. Der junge freie Journalist wurde "wegen Terrorverdachts" festgenommen. Die Staatsanwaltschaft in Ankara hat nun eine Verlängerung des Polizeigewahrsams bewirkt, wie die "Presse" am Mittwoch von Zirngasts Anwalt Teoman Özkan erfahren hat. Demnach muss der Politikwissenschaft-Student voraussichtlich noch bis zum Wochenende im Gefängnis ausharren.

Es ist dies bereits die zweite Verlängerung der Polizeihaft. Sie endet am Sonntag (23.9.). Danach ist nach türkischem Recht keine weitere Verlängerung des Gewahrsams möglich. Begründet wird sie mit noch nicht abgeschlossenen Ermittlungen, was darauf hindeutet, dass die Behörden nichts Stichfestes gegen den Österreicher in der Hand haben. Vernommen wurde Zirngast dem Bericht zufolge noch immer nicht. Österreichischen Diplomaten wurde ein Besuch des Inhaftierten bisweilen verweigert.

Bis zum Morgen des 23. September muss die Staatsanwaltschaft nun entscheiden, ob gegen den in Ankara lebenden Autor Untersuchungshaft verhängt wird, oder ob er frei kommt. Geschieht ersteres, so kann das wie beim Fall des deutschen Korrespondenten Deniz Yücel schlimmstenfalls sehr lange dauern.

Kritik am politischen System

Max Zirngast war am frühen Morgen des 11. September gemeinsam mit drei türkischen Kollegen in seiner Wohnung von der Anti-Terror-Polizei festgenommen worden. Man wirft ihnen Verbindungen zur linksextremen Gruppierung TKP/Kivilcim vor.

Der gebürtige Südsteirer studierte an der Universität Wien Philosophie und Politikwissenschaft. 2015 wechselte er an die Universität von Ankara, um dort Politik zu studieren. Zirngast ist als freier Journalist u.a. für die linken Medien "re:volt" und "Junge Welt" tätig und hat mehrmals kritisch über die politische Lage in der Türkei geschrieben.

Solidarität mit Zirngast

Zahlreiche österreichische Politiker, darunter Bundeskanzler Sebastian Kurz und Außenministerin Karin Kneissl, sowie die Hochschülerschaft und der Österreichische Journalistenclub (ÖJC) forderten nach Bekanntwerden der Festnahme die sofortige Freilassung des 29-Jährigen – bisher ohne Erfolg.

ÖJC-Präsident Fred Turnheim forderte Kanzler Kurz auf, das Thema beim aktuell stattfindenden EU-Gipfel in Salzburg anzusprechen.

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