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Mayas & Papst-Prophezeiung: Geht Welt am Sonntag unter?

Im Jahr 2012 hätte die Welt eigentlich untergehen sollen. Daraus wurde augenscheinlich nichts. Am Sonntag soll es aber so weit sein. Angeblich.

David Slomo
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Verschwörungstheoretiker glauben, dass das Ende der Welt gekommen ist.
Verschwörungstheoretiker glauben, dass das Ende der Welt gekommen ist.
picturedesk/heute.at

Am 21. Dezember 2012 war quasi der ganze Globus bereit für die Apokalypse. Grund dafür war der Maya-Kalender, der genau an diesem Datum endete. Das dachten wir zumindest. Denn Endzeit-Theoretiker meinen, dass wir uns verrechnet haben. 

"Dem Julianischen Kalender zufolge sind wir technisch gesehen im Jahr 2012... Durch die Umstellung auf den Gregorianischen Kalender ist das Jahr elf Tage kürzer geworden", heißt es in einem inzwischen gelöschten Tweet, der von britischen Medien dem philippinisch-stämmigen Biotechnologie-Forscher Paolo Tagaloguin zugeschrieben wird.

Rechnet man die verlorenen Tage jeweils hinzu - immerhin sind seit der Einführung des Gregorianischen Kalenders 268 Jahre vergangen - so kommt man auf 2.948 Tage mehr. Bedeutet: Der Maya-Kalender würde eigentlich am 21. Juni 2020 enden. Also am Sonntag. 

Prophezeiung zum 112. Papst

Das ist aber nicht die einzige Theorie, die aktuell für Aufsehen sorgt. Auch jene, dass Papst Franziskus der letzte Pontifex der Welt sein soll, ploppt derzeit immer öfter auf. Dabei bezieht man sich auf eine Vorhersage des irischen Mänchs Malachias. Dieser lebte im 12. Jahrhundert und soll 112 Prophezeiungen für 112 Päpste gemacht haben. Die letzte Vorhersage betrifft zufälligerweise den aktuellen heiligen Vater. Demnach würde eine "Invasion" den Papst zum Verlassen der Ewigen Stadt zwingen. Im Exil würde dieser einen qualvollen Tod sterben. Im Anschluss würde Rom und damit auch die Welt untergehen.

Wie sehr man dieser Vorhersage aber vertrauen kann, ist fraglich. Denn laut der Prophezeiung hätte der aktuelle Papst "Petrus Romanus" heißen sollen. Zudem erwiesen sich die Weissagungen als Fälschungen, die bei einer Papstwahl im Jahr 1590 entstanden sein sollen. Angeblich habe der Sekretär Alfonso Ceccarello diese angefertigt, um die Chancen für seinen Kardinal zu erhöhen. 

Vorhersagen trafen tatsächlich zu

Trotzdem gibt es überraschende Übereinstimmungen bei den Vorhersagen. So wurde Johannes XXIII., der von 1958-1963 im Amt war, als Schäfer und Seefahrer beschrieben. Vor der Wahl war er tatsächlich Bischof der Seefahrermetropole Venedig. 

Noch schauriger wird es, wenn es um Papst Johannes Paul II. geht. Der wurde als "Mühsal der Sonne geschrieben". Zufälligerweise wurde Karol Wojtyla am 18. Mai 1920 geboren. Dem Tag, an dem sich die Sonne "mühte". Wojtyla wurde nämlich während einer Sonnenfinsternis geboren. Dem nicht genug, war Johannes Paul II. während der totalen Sonnenfinsternis 1999 im Amt und sein Begräbnis fiel auf den Tag, an dem es zu einer totalen Verdunkelung über dem Pazifik kam. 

Verschwörungstheoretiker weisen auf ein weiteres Indiz hin, welches tatsächlich der Realität entspricht. Denn in der Kirche St. Paul findet man ein Relief, in denen Mosaik-Medaillons zu ehemaligen und künftigen Pästen zu sehen sind. Vor der Wahl von Papst Franziskus waren dort genau 112. Abzeichen angebracht. Zwei Überlieferungen beschäftigen sich mit dem Fall, dass das ganze Relief voll ist: In einer wird von dem Weltuntergang gesprochen, in der anderen von der Rückkehr Jesu. Die Kirche wollte offenbar beides verhindern und brachte kurzerhand 25 weitere Rahmen an. 

Papst Franziskus machte den 112. Rahmen voll. Die Kirche brachte einfach weitere an.
Papst Franziskus machte den 112. Rahmen voll. Die Kirche brachte einfach weitere an.
Wikipedia/Rabax63

Ob dieser Trick etwas nützen wird und ob wir uns wieder verrechnet haben - das werden wir spätestens am Sonntag sehen. Sollte sich die Welt aber weiterdrehen, dann dauert es bestimmt nicht mehr lange, bis zur nächsten Verschwörungstheorie zur Apokalypse.