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Mazedonien setzt Tränengas gegen Flüchtlinge ein

Heute Redaktion
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Mazedonien hat wegen der Flüchtlingskrise den Ausnahmezustand ausgerufen. Besonders die Zuwanderung der Flüchtlinge aus Griechenland habe das Land an seine Grenzen stoßen lassen, hieß es von der Regierung. Die mazedonische Polizei ist an der Grenze zu Griechenland mit Trä­nengas ge­gen Flüchtlinge vorgegangen. Hinter Stacheldraht verschanzte Bereit­schafts­po­lizisten feuerten Tränengaspatronen in eine aufgebrachte Menge.

Mazedonien hat wegen der Flüchtlingskrise den Ausnahmezustand ausgerufen. Besonders die Zuwanderung der Flüchtlinge aus Griechenland habe das Land an seine Grenzen stoßen lassen, hieß es von der Regierung. Die mazedonische Polizei ist an der Grenze zu Griechenland mit Trä­nengas ge­gen Flüchtlinge vorgegangen. Hinter Stacheldraht verschanzte Bereit­schafts­po­lizisten feuerten Tränengaspatronen in eine aufgebrachte Menge.

Auf einer Hauptroute an der Grenze zu Griechenland wurden tausende Flüchtlinge durch Polizei und Militär festgesetzt. Allein im Juli kamen 50.000 Menschen in Griechenland an, viele sollen weiter nach Mazedonien geflüchtet sein.
Als erste Maßnahme lässt die Regierung in Skopje die Grenze nun verstärkt kontrollieren. Bereits zuvor hatte Mazedonien die Europäische Union um Hilfe gebeten. Innenminister Mitko Cavkov erklärte, er sehe die EU in der Pflicht, weil die Flüchtlinge aus einem EU-Land nach Mazedonien kommen. Durch die Blockade einer Flüchtlingsroute sitzen nun tausende Flüchtlinge fest.

Besonders dramatisch ist die Situation in der Grenzstadt Gevgelije. Dort versuchen täglich Hunderte die jeweils drei Züge nach Serbien zu stürmen, um über Ungarn in die EU einzureisen. Nachdem sich Flüchtlinge auch mit Gewalt über Fenster und Türen Zugang zu den Waggons verschaffen wollten, hatte die Polizei den Versuch aufgeben müssen, die Situation kontrollieren zu wollen.

Laut Beobachtern wurde die Flüchtlingskrise in Mazedonien bisher weitesgehend ignoriert, von Medien und Politik kaum erwähnt und nicht durch Flüchtlingslager entschärft. Vielmehr habe es ein Bemühen gegeben, Flüchtlinge weiter nach Serbien zu schleusen. Verschärft hat sich die Situation auch dadurch, dass Ungarn mit einem vielkritisierten 175 Kilometer langen Zaun die EU-Außengrenze abriegeln will.