"Große Bedenken"

McLaren-Chef schießt gegen Red-Bull-Allianz in Formel 1

Red Bull und das Schwestern-Team Alpha Tauri wollen in der Formel 1 enger zusammenarbeiten. Das passt McLaren-Boss Zak Brown gar nicht. 

Sport Heute
McLaren-Chef schießt gegen Red-Bull-Allianz in Formel 1
McLaren-CEO Zak Brown.
Imago Images

Mit Max Verstappen holte der österreichische Red-Bull-Rennstall den dritten Fahrer-WM-Titel in Serie, seit der Regel-Revolution mit dem Saisonbeginn 2022 sind die Bullen der tonangebende Rennstall in der Motorsport-"Königsklasse", während das Schwesternteam Alpha Tauri strauchelte, letzte Saison Neunter wurde und in diesem Jahr dank einer Flut an Updates noch auf Platz acht kletterte. 

Beides ist für die Ansprüche im Red-Bull-Imperium aber zu wenig. Nachdem Teamchef Franz Tost seinen Posten mit Jahresende verlässt, wird der italienische Rennstall unter der Führung von Peter Bayer und Ex-Ferrari-Mann Laurent Mekies neu aufgestellt. Mit einem klaren Auftrag: Die Zusammenarbeit zwischen Red Bull und Alpha Tauri, das im nächsten Jahr definitiv anders heißen wird, soll intensiviert werden, um die Kosten zu senken.

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    Kelly Piquet: Diese Frau macht Verstappen so stark.
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    Engere Bullen-Zusammenarbeit

    Zwar ist die Formel 1 eine Rennserie von Konstrukteuren – jedes Team muss sein eigenes Chassis bauen – allerdings dürfen entscheidende Bauteile bei anderen Teams eingekauft werden. Etwa Getriebe, Hydraulik oder die Aufhängungen. Haas bedient sich bereits im großen Stile bei Ferrari, Alpha Tauri soll nun selbiges bei Red Bull tun. Darüber hinaus soll etwa ein gemeinsamer Windkanal in Großbritannien verwendet werden, um Kosten zu senken. 

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      Michael Schumacher herzt den kleinen Max Verstappen.
      Michael Schumacher herzt den kleinen Max Verstappen.
      Screenshot Netflix

      Allerdings fürchten einige Konkurrenten auch den umgekehrten Faktor, so könnten Updates beim "kleinen" Bullen-Rennstall erst getestet werden und dann den Weg an den Red-Bull-Boliden finden. Als Beispiel wurde die Alpha-Tauri-Entwicklung in den letzten Monaten genannt. Da machte das zweite Team des Energydrink-Riesen in langsamen Kurven einen großen Schritt nach vorne – genau in dem Bereich, der auch als größter Schwachpunkt des Weltmeister-Teams gilt.

      Team-Boss hat "große Bedenken"

      McLaren-Geschäftsführer Zak Brown sieht die geplante engere Zusammenarbeit kritisch und hält mit seiner Meinung auch nicht hinterm Berg. "Wir haben große Bedenken wegen der Zusammenarbeit zwischen Alpha Tauri und Red Bull. Das muss in der Zukunft angegangen werden", meinte der US-Amerikaner gegenüber "motorsport.com". Um Kosten zu sparen, wurde ein Teil der Alpha-Tauri-Belegschaft ins britische Bicester verlegt, wo nun ein gemeinsamer Windkanal genutzt wird. Da könnte auch – so vermuten die Konkurrenten – ein einfacher Datenaustausch stattfinden. 

      "Es sind zwei Teams mit einem gemeinsamen Besitzer. Das gibt es in anderen Sportarten nicht", wurde Brown deutlich. "Red Bull könnte davon auf unterschiedliche Art und Weise profitieren. Genau deshalb verlegen sie gerade Personal von Italien nach England. Helmut Marko hat ja schon gesagt, dass sie absolut alles tun werden, dass sie davon profitieren, zwei Teams zu haben", ergänzte der McLaren-Boss und forderte Änderungen: "Wir müssen uns die Regeln für technische Allianzen anschauen." 

      red
      Akt.