Politik

Über 1.000 Besucher bei Job-Börse für Asylwerber

Die Bundesregierung will 30.000 Asylberechtigte in den Arbeitsmarkt integrieren. Eine kurzfristig organisierte Jobmesse soll dabei helfen.

Heute Redaktion
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Großer Andrang bei der Jobbörse für Asylberechtigte.
Großer Andrang bei der Jobbörse für Asylberechtigte.
Bild: Denise Auer

Eine von AMS, Bundesregierung, Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung initiierte Job-Börse für Asylberechtigte am Mittwochvormittag ist von mehr als 1.100 Betroffenen besucht worden.

Die Besucher konnten vor Ort mit rund 40 Unternehmern direkt in Kontakt treten, darunter auch Großunternehmen wie OMV, Siemens oder Hofer, die teilweise sogar von den jeweiligen Firmenchefs selbst vertreten waren.

Kurz will Leistungsempfänger zu Leistungsträgern machen

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sagte bei seinem Besuch auf der Veranstaltung, Ziel sei es, die arbeitslosen Asylberechtigten in den Arbeitsmarkt zu bringen. Es gelte, die Betroffenen "von Leistungsempfängern zu Leistungserbringern zu machen". Denn: Jeder arbeitslose Asylberechtigte würde den Staat viel Geld kosten, schließlich würden diese dann ja vom Arbeitslosengeld oder der Mindestsicherung leben, erklärte etwa auch Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ).

Ähnlich äußerte sich auch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (VP). Das Ziel der Job-Börse sei es, möglich viele der bereits in Österreich lebenden Asylberechtigten in den Arbeitsmarkt einzuführen. Aus diesem Grund plane das Wirtschaftsministerium bereits die nächsten derartigen Aktionen in den Bundesländern Oberösterreich und Tirol.

Bundeskanzler Kurz freute sich insbesondere auch über die zahlreichen "CEOs und Firmenchefs", welche der Einladung der Regierung gefolgt seien und sogar zahlreich persönlich erschienen waren. Das sei ein "tolles Zeichen" für die Job-Börse, so Kurz.

AMS, IV und Wirtschaftskammer von Aktion begeistert

Die Mitorganisatoren des Events vom Arbeitsmarktsservice (AMS), der Industriellenvereinigung und der Wirtschaftskammer zeigten sich unisono zufrieden mit der ersten Job-Börse für Asylberechtigte. Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karl-Heinz Kopf freute sich insbesondere über die "Signalwirkung" der Veranstaltung. Laut Kopf werde die Aktion einerseits dabei helfen die Asylberechtigten zu ermutigen, sich selbst für mehrere Jobs zu bewerben. Andererseits sei die Job-Börse aber auch eine Ermutigung an die österreichischen Betriebe, dieses Arbeitspotenzial zu erkennen und zu nutzen.

Ähnlich äußerte sich auch AMS-Chef Johannes Kopf. Er sprach davon, dass das AMS zwar viele Job-Börsen im Jahr organisiere, allerdings bis jetzt noch nie im heute erreichten Ausmaß. Kopf zog einen Vergleich zur Musik: "Es gibt Hunderte Konzerte im Jahr, aber nur ein Neujahrskonzert. Ähnlich verhält es sich mit der heutigen Job-Börse." Wie viele Asylberechtigte heute tatsächlich einen Job finden würde, könne man allerdings noch nicht seriös beantworten, ergänzte Kopf. Denn die Erfahrung mit derartigen Aktionen habe gezeigt, dass die Mehrheit der Einstellungen erst im Nachhinein solcher Events erfolgen würden. Schließlich müssten die Unternehmen ja auch erst Rücksprache mit den jeweils verantwortlichen Personen führen, so Kopf.

IV-Generalsekretär Christoph Neumayr wiederum sprach gleich von einer dreifachen Win-Situation. Von der heutigen Job-Börse würden nicht nur die Wirtschaft und die betroffenen Personen profitieren, sondern auch die Gesellschaft als ganzes. Kopf freute sich, dass die auch die Wirtschaft so einen Beitrag zu gesellschaftspolitischen Themen leisten könne.

(red)