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Mehr als 80 Tote nach verheerenden Tornados in den USA

Schwere Unwetter und Tornados haben in den USA eine Fläche größer als Österreich verwüstet. Es gibt Dutzende Tote, Retter mussten über Leichen gehen.

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    Tornados haben in den USA eine hunderte Kilometer breite Schneise der Verwüstung hinterlassen. Alleine im Bundesstaat Kentucky gibt es mehr als 80 Todesopfer.
    Tornados haben in den USA eine hunderte Kilometer breite Schneise der Verwüstung hinterlassen. Alleine im Bundesstaat Kentucky gibt es mehr als 80 Todesopfer.
    JOHN AMIS / AFP / picturedesk.com

    Bei einer Serie von Tornados sind in den USA Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Allein im Bundesstaat Kentucky starben mehr als 80 Menschen, wie Gouverneur Andy Beshear am Samstag sagte. Mindestens vier weitere Todesopfer wurden in Arkansas und Tennessee gemeldet. Auch in einem teilweise zerstörten Amazon-Lagerhaus in Illinois gab es nach Angaben der Polizei Todesopfer. Präsident Joe Biden nannte die Tornado-Serie eine "unvorstellbare Tragödie".

    Die Tornados – schnell rotierende Luftwirbel – zogen in der Nacht zum Samstag durch ein halbes Dutzend Bundesstaaten im Südosten und Zentrum der USA. Vier von ihnen verwüsteten mehrere Landkreise in Kentucky. 200.000 Haushalte in dem Bundesstaat waren nach Angaben der Website poweroutage.com ohne Strom.

    Nach derzeitigem Stand sei von mehr als 80 Toten in Kentucky auszugehen, sagte Gouverneur Andy Beshear am Samstag vor Journalisten. "Es könnte sogar sein, dass die Zahl 100 überschritten wird, bevor der Tag zu Ende ist." Es habe sich um die schwersten Tornados in der Geschichte des Bundesstaats gehandelt.

    Die Tornados hinterließen in Kentucky über 320 Kilometer hinweg eine Schneise der Verwüstung. "Alles in ihrem Pfad ist weg. Häuser, Geschäfte, Regierungsgebäude – einfach weg. Teile von Industrieanlagen, Dächer sind in Bäumen. Es ist schwer vorstellbar, dass das überhaupt möglich ist", sagte Beshear. "Die Verwüstung ist mit nichts zu vergleichen, was ich in meinem Leben gesehen habe, und ich habe Mühe, es in Worte zu fassen".

    Tornado zerstörte ganzes Stadtviertel

    Beshear schwor die Menschen im Katastrophengebiet angesichts von Tiefsttemperaturen um den Gefrierpunkt und großflächigen Stromausfällen auf schwierige Stunden ein. "Es wird eine harte Nacht für viele Menschen in Kentucky werden", sagte er. Dem Gouverneur drohte zwischenzeitlich die Stimme zu versagen – etwa, als er von dem Heimatort seines Vaters namens Dawson Springs erzählte. "Einen Block von dem Haus meiner Großeltern steht kein Haus mehr", sagte Beshear. "Und wir wissen nicht, wo all diese Menschen sind."

    US-Präsident Joe Biden äußerte sich erschüttert über die verheerenden Folgen der Tornados. "Der Verlust eines geliebten Menschen in einem Sturm wie diesem, ist eine unvorstellbare Tragödie", schrieb er auf Twitter. "Wir arbeiten mit den Gouverneuren zusammen, um sicherzustellen, dass sie alles haben, was sie brauchen, während die Suche nach Überlebenden und die Schadensbeurteilung weitergeht."

    "Ground Zero"

    In der Kleinstadt Mayfield kamen mehrere Menschen ums Leben, als das Dach einer Kerzenfabrik einstürzte. Auf der Suche nach Überlebenden mussten die Retter hier sogar über die Leichen der Getöteten klettern, wie US-Medien berichten. Bilder und Videos in Online-Netzwerken zeigten vom Sturm zerstörte Gebäude sowie auf den Straßen liegende Bäume und Ziegelsteine. Von manchen Häusern waren nur noch Ruinen übriggeblieben. 

    "Mayfield im Landkreis Graves wird zum Ground Zero werden", sagte der Leiter des Katastrophenschutzes von Kentucky, Michael Dossett, dem Sender CNN. "Die Stadt hat es am härtesten getroffen. Es gibt massive Verwüstungen." Gouverneur Beshear rief den Notstand aus. Nach seinen Angaben waren zahlreiche Such- und Rettungsdienste im Einsatz. Die Region sei auch von massiven Stromausfällen betroffen.

    Amazon-Warenlager eingestürzt

    Sorge bereitete den Rettungskräften in Illinois unterdessen das Schicksal von rund 100 Mitarbeitern eines Amazon-Lagerhauses, die in dem von einem Tornado teilweise zerstörten Gebäude eingeschlossen waren. Sie gehörten zur Nachtschicht, die Weihnachtsbestellungen bearbeitete. Zum Zeitpunkt des Unglücks galt eine Tornadowarnung. Mindestens sechs Amazon-Mitarbeiter starben. Amazon-Chef Jeff Bezos erklärte auf Twitter, er sei "untröstlich" über die Todesfälle.

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