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Mehr als doppelt so viele Keuchhustenfälle seit 2015

Die gemeldeten Keuchhustenfälle haben in Österreich in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die ÖGKJ warnt.

Heute Redaktion
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Im Jahr 2015 waren es noch 579 Fälle, 2017 ist die Zahl der Keuchhustenfälle auf 1.411 gestiegen. Allein im ersten Halbjahr 2018 wurden bereits 716 Fälle gemeldet.

Bei Werner Zenz vom Referat Impfkommission der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) läuten angesichts dieser Tendenz die Alarmglocken. Erwachsene, die mit Babys Kontakt haben, sollten den Impfschutz unbedingt überprüfen und gegebenenfalls auffrischen. "Insbesondere Eltern, Großeltern, Geschwister, Babysitter, Tagesmütter sollten gegen das Bakterium Bordetella pertussis immunisiert sein", rät Zenz. Studien hätten gezeigt, dass eine infizierte Person die Krankheit an bis zu 17 weitere anfällige Mitmenschen übertragen kann.

Gerade für Säuglinge ist der Keuchhusten äußerst gefährlich. Deshalb ist die Impfung gegen Pertussis im kostenfreien Impfprogramm enthalten. Immerhin kann die Krankheit für Neugeborene schlimmstenfalls tödlich enden.

Hohes Ansteckungsrisiko

Keuchhusten ist eine bakterielle Infektionserkrankung der oberen Atemwege, die häufig bei Kindern und Neugeborenen auftritt. Allerdings sind auch immer mehr Erwachsene von einer Infektion mit Bordetella-pertussis-Bakterien betroffen. Weltweit erkranken etwa 17 Millionen Menschen jährlich an Keuchhusten. Da Bordetella-Bakterien hoch infektiös sind, erkranken 80-100 Prozent der ungeimpften Personen, die mit den Erregern in Kontakt geraten.

Hier können Sie die Impfbroschüre "Die wichtigsten Informationen zum Thema Kinderimpfungen" in Österreich downloaden >>>

Die Broschüre wird herausgegeben vom Sozialministerium.

Die Inkubationszeit – die Zeit, die zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung vergeht – beträgt etwa 7-14 Tage, in manchen Fällen auch bis zu 21 Tage. Nach Ausbruch der ersten Symptome sind Erkrankte etwa fünf bis sechs Wochen ansteckend und können andere Personen infizieren.

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