Politik

Mehr Geld für Kinder live im TV "beschlossen"

Heute Redaktion
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Mit "Ja-Nein"-Taferln einigte man sich im Puls 4-Studio auf mehr Unterstützung für Alleinerzieherinnen. Peter Pilz will jetzt Nägel mit Köpfen machen.

"Was liegt, das pickt", sagen Kartenspieler. Ob das für die Politik auch gilt? Die Spitzenkandidaten schnapsten sich jedenfalls am Sonntag die Unterhaltsgarantie für Alleinerzieherinnen aus. Nicht mit Spielkarten, dafür mit "Ja-Nein"-Taferln bei der sogenannten "Elefantenrunde" auf Puls 4.

Worum geht's? In Österreich gibt es 121.000 ein-Eltern-Haushalte mit gesamt 159.000 Kindern. 95 Prozent der Buben und Mädchen leben bei ihren Müttern. Nur die Hälfte erhält regelmäßig Unterhalt vom Vater des Kindes. Hier soll nun der Staat einspringen.

Fall fürs Parlament

Ob Elefanten wirklich nicht vergesslich sind, das zeigt sich am 12. Oktober bei der letzten Plenarsitzung vor der Wahl. Peter Pilz kündigte nämlich im Studio an, die soeben einstimmig "beschlossene" Maßnahme im Nationalrat einzubringen. "Diese Frauen hängen davon ab, ob sie diese 250 Euro kriegen. Und sie werden behandelt wie Bittstellerinnen, das ist eine Schande", betonte der Listenchef die Dringlichkeit der Garantie.

Kern sieht "Spontanläuterung"

Christian Kern gratulierte Pilz: "Das war großartig, das wird vielen Frauen helfen", so der SP-Kanzler, "Sie haben eine wirkliche Spontanläuterung bei meinen Kollegen herbeigeführt." Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner (SP) hatte erst vor wenigen Wochen gefordert, dass der Staat einspringen soll, wenn Väter den Unterhalt nicht zahlen können. Der von der ÖVP vorgeschlagene Steuerbonus von 1.500 Euro pro Kind würde Alleinerzieherinnen benachteiligen, so das Argument. (pic)

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