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Mehr Platz im Focus: Der große Kompakte im Test

Als Kombi ist der völlig neuentwickelte Ford Focus zehn Zentimeter länger und bietet so besonders viel Platz auf der Rückbank und im Kofferraum.

Heute Redaktion
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Die Entwicklung der vierten Generation von Fords erfolgreichem Kompaktwagen Focus hat mit "einem weißen Blatt Papier" begonnen, sagt Joe Bakaj, Vizepräsident für Produktentwicklung bei Ford Europa. Und man merkt schnell: Hier ist wirklich alles neu – innen, außen und die Ausstattungsmöglichkeiten.

Zehn verschiedene Varianten stehen in Österreich zur Auswahl. Wir testeten den Focus Traveller, also den Kombi, in der Ausführung ST-Line mit einem 1,5 Liter großen EcoBoost-Motor. Der handgeschaltene Dreizylinder leistet 150 PS und 240 Nm Drehmoment. Dazu gibt es jetzt erstmals serienmäßig einen Fahrdynamikschalter für "Eco", "Normal" und "Sport".

Der Basispreis unseres Modells liegt bei 29.800 Euro, doch dank zahlreichen Extras (Komfort-, Design-, Family- und Park-Paket, Metallic Lackierung etc.) kommen wir auf 36.590 Euro. Der Einstiegspreis für einen 1-Liter-Focus mit 95 PS liegt übrigens bei 19.580 Euro.

Länger und damit geräumiger

Wie bereits erwähnt ist der neue Traveller mit seinen 4,67 Metern um zehn Zentimeter länger als der alte und gleichzeitig neun Zentimeter länger als die neue Schrägheck-Version.

Das beschert uns nicht nur 575 Liter Gepäckraum sondern auch überraschend viel Beinfreiheit auf der Rückbank. Natürlich nicht soviel wie bei einem Mondeo aber merklich mehr als viele vergleichbare Fahrzeuge in der Klasse. Und auch vorne haben wir viel Platz. Um das Handy aus der Ablage mit der optionalen induktiven Ladestation zu holen, müssen wir uns vorbeugen.

Was uns aber etwas enttäuscht, ist der nur acht Zoll große Touchscreen. Auch wenn er tadellos funktioniert, könnte er zwecks besserer Bedienung und Übersichtlichkeit gerne größer sein – Platz ist ja genug vorhanden.

Etwas zu sehr retro

Auch die Instrumententafel verwundert uns: In der Mitte sitzt zwar ein Schwarzweiß-Display über den zahlreiche Informationen angezeigt und Einstellungen vorgenommen werden können, doch rundherum ist alle analog. Also klassische Scheiben mit Nadeln für Geschwindigkeit, Drehzahl, Kühlwassertemperatur und Kraftstoffstand wie wir sie schon vor zwanzig Jahren gesehen haben.

Da hätten wir uns etwas mehr Mut und modernes Design gewünscht. Vor allem, wenn wir schon ein Design-Paket verbaut haben. Denn der Innenraum wird damit sehr ansprechend und modern.

Der neue Focus ist übrigens der erste europäische Ford, bei dem es ein Head-up Display gibt. Dank spezieller Filter soll es auch mit polarisierten (Sonnen)brillen lesbar sein, versprechen die Ingenieure. Leider hatten wir keines in unserem Fahrzeug, um das überprüfen zu können – genauso wenig wie ein Navi, was bei einem Auto namens "Traveller" schon ein bisschen kurios ist. Aber dank Android Auto (oder Apple CarPlay) finden wir auch so unsere Ziele.

Gut voran kommen

Und die erreichen wir auch fahrerisch mit vollster Zufriedenheit: Die Sitze (mit einer wirklich starken Heizung) sind bequem und mit dem Motor geht ordentlich etwas weiter. Wir waren zugegebenermaßen nicht vollbeladen mit Kind und Kegel unterwegs, aber die 150 PS und 240 Nm haben mehr als ausgereicht. Bergauf auf der Autobahn konnten wir locker beschleunigen.

Dazu ein Verbrauch von nur knapp über 7 Litern, wodurch der Focus Traveller definitiv für alle interessant ist, die ab und zu mal weitere Strecken und viel Platz brauchen.

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