Die Anzahl der Verkehrstoten ist 2024 zurückgegangen. Im Vorjahr kamen 351 Personen auf Österreichs Straßen ums Leben – 13 Prozent weniger als 2023 und der zweitniedrigste Wert in 63 Jahren, wie die Statistik Austria nun informierte.
Die Zahl der Schwerverletzten ist aber deutlich angestiegen. Besonders betroffen ist dabei die Gruppe der Rad- und E-Scooter-Fahrer. Hier gab es die meisten Schwerverletzten seit 1992.
"351 Menschen verunglückten 2024 auf Österreichs Straßen tödlich. Das sind 51 weniger als im Jahr davor. Damit ist die Zahl der Verkehrstoten auf den zweitniedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961 gefallen, weniger hat es nur im Corona-Jahr 2020 gegeben. In Niederösterreich und Vorarlberg wurden 2024 sogar die geringsten jemals gemessenen Werte verzeichnet. Eine gegenläufige Entwicklung sehen wir bei der Zahl der Schwerverletzten – ihre Zahl war so hoch wie seit 2012 nicht mehr. Vor allem Unfälle mit Rädern und E-Scootern tragen zu dieser negativen Bilanz bei", erklärte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Die Zahl der Schwerverletzten stieg 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich an, und zwar um 8 Prozent auf 7.774. Davon waren die meisten Rad- und E-Scooter-Fahrer (2 828 oder 36 Prozent aller Schwerverletzten). Fast 60 Prozent aller schwerverletzten Lenker von Fahrrädern und E-Scootern verunglückten bei Alleinunfällen (58 Prozent).
12 Personen kamen 2024 bei Drogenunfällen im Straßenverkehr ums Leben. Das sind doppelt so viele Getötete wie im Jahr 2023 und die höchste Zahl seit Erfassungsbeginn im Jahr 2012. Sechs der zwölf Getöteten standen selbst unter Drogeneinfluss, die weiteren sechs Todesopfer waren nicht durch Drogen beeinträchtigt. Im Jahr 2024 passierten insgesamt 176 Drogenunfälle mit Personenschaden, ein Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 88 Prozent der dabei beteiligten Lenker:innen oder Fußgänger unter Drogeneinfluss waren Männer.
2024 starben 81 Frauen bei Straßenverkehrsunfällen in Österreich, das ist der niedrigste Wert seit Aufzeichnungsbeginn 1961. Die Hälfte der Frauen verunglückte tödlich als Pkw-Lenkerinnen (28 Frauen) oder Mitfahrerinnen (14), knapp ein Drittel als Fußgängerinnen (25). 2,8 Prozent der Lenkerinnen oder Fußgängerinnen waren bei tödlichen Unfällen alkoholisiert, bei den Männern lag der Anteil mit 5,8 Prozent deutlich höher.
42 Personen kamen 2024 bei Unfällen mit Beteiligung eines Schwer-Lkw (über 3,5 Tonnen) ums Leben. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen 1992. Vor 20 Jahren waren es mehr als dreimal so viele Getötete (2004: 149 Getötete).
Der Großteil der tödlichen Unfälle mit Schwer-Lkw fand 2024 im Begegnungsverkehr statt, nämlich bei Frontalkollisionen. Die Rückgänge bei den Getöteten bei Schwer-Lkw-Unfällen sind vor allem auf die Abnahme der Unfälle zwischen Pkw und Schwer-Lkw zurückzuführen: 2024 wurden dabei 16 Personen getötet, 2023 waren es 26. Bei den Unfällen zwischen Rad und Schwer-Lkw wurde sogar ein Allzeittief verzeichnet: 2024 wurde kein Radfahrer bei einem Schwer-Lkw-Unfall getötet, 2023 waren es sieben.