Politik

Mehrheit für verpflichtende Lehrerfortbildung

Heute Redaktion
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Werden Lehrer um ihren Job beneidet? Wegen des Stresses, den eine Klasser voller Kinder verursachen kann, nicht. Aber die üppige Freizeit der Pädagogen regt auf. Im Sommer 2011 haben sich nur 14 Prozent der 115.000 Lehrer weitergebildet. Eine Karmasin-Umfrage für "Heute" ergibt: 83 Prozent sind für Fortbildung in den Ferien als Pflicht.

Werden Lehrer um ihren Job beneidet? Wegen des Stresses, den eine Klasser voller Kinder verursachen kann, nicht. Aber die üppige Freizeit der Pädagogen regt auf. Im Sommer 2011 haben sich nur 14 Prozent der 115.000 Lehrer weitergebildet. Eine Karmasin-Umfrage für Heute ergibt: 83 Prozent sind für Fortbildung in den Ferien als Pflicht.

Neun Wochen im Sommer, zwei im Winter, Semester- und Osterferien – was Pädagogen gerne lapidar als "Neiddebatte" abtun, sorgt in Österreich für Missmut. Denn eines steht fest: Lehrer haben deutlich mehr frei als alle anderen Berufstätigen mit durchschnittlich fünf Wochen pro Jahr. Kein Wunder also, wenn sich 83 Prozent dafür aussprechen, dass Lehrer einen Teil der Ferien verpflichtend für Weiterbildung nutzen sollen.

Acht Prozent der 500 Befragten sind dagegen. In einer Zusatzfrage sprechen sich 60 Prozent für eine generelle Reduktion der Urlaubszeit auf fünf Wochen pro Jahr aus. Voraussetzung wäre allerdings der Ausbau der Ganztagsschulen: 42 Prozent finden, dass Lehrer den ganzen Tag in der Schule verbringen sollten (dagegen sind 34 Prozent). Korrekturen und Vorbereitungen könnten vor Ort durchgeführt, Kinder länger und intensiver betreut werden.

In der Steiermark und in Kärnten haben 45 Prozent der Haushalte mit Kindern Probleme, in den Ferien Betreuung für den Nachwuchs zu finden. In Wien haben 35 Prozent der Eltern Schwierigkeiten, in Niederösterreich, Burgenland und Oberösterreich sind es zwischen 10 und 12 Prozent.