Wer immer das neuste Smartphone haben will, muss einiges Geld investieren: Eine im "Journal of Marketing Research" publizierte Studie zeigt nun, dass sich Menschen selber sabotieren, um solche Käufe zu rechtfertigen. Viele tun das, obwohl das alte Gerät eigentlich noch einwandfrei funktionieren würde.
Die Studie spricht vom Upgrade-Effekt. Demnach möchten Menschen nicht als verschwenderisch erscheinen. Um den Kauf des neusten Modells dennoch rechtfertigen zu können, würden sie weniger gut auf ihr aktuelles Gerät aufpassen. Das passiere zwar unbewusst, aber dennoch vermuten Forscher ein gewisses Grad an Absicht dahinter, denn wenn das alte Smartphone kaputt- oder verloren gehe, gebe es einen guten Grund für die Neuanschaffung.
Statistik belegt den Effekt
Beispiel: Die Forscher sahen auf der Imei-Datenbank, der verlorene Handys gemeldet werden können, dass Besitzer des iPhone 5 deutlich weniger nach ihrem verschwundenen Smartphone suchten, sobald das iPhone 5S veröffentlicht war. Der Effekt sei nicht nur auf Handys beschränkt, sondern gelte für alle möglichen Produkte wie beispielsweise Zahnpasta oder Parfum und sogar für Partnerschaften.
Eine Möglichkeit, den Zerstörungsimpuls des Upgrade-Effekts zu umgehen, sei es, das Produkt einem sinnvollen Zweck zuzuführen. So könne es gespendet oder dem Recycling zugeführt werden, schreiben die Forscher. Das unsorgfältige Verhalten sei nur zu beobachten, wenn die Menschen das Gefühl hätten, es gebe keinen anderen Weg, das alte Gerät loszuwerden.