Coronavirus

Menschenkette um den Bodensee wird zum Flop

Corona-Skeptiker kündigten eine Menschenkette durch vier Länder – rund um den Bodensee – an. Diese konnte nicht annähernd geschlossen werden.

Leo Stempfl
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Ohne Maske und ohne Abstand, dafür mit Körperkontakt wurde eine kurze Kette in Konstanz gebildet.
Ohne Maske und ohne Abstand, dafür mit Körperkontakt wurde eine kurze Kette in Konstanz gebildet.
EPA-EFE

Der Veranstalter "Querdenken 753 Konstanz" meldete bereits vor Wochen 15.000 Teilnehmer an und mobilisierte in vier Ländern, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren. Die sogenannte "Friedensmenschenkette" sollte dabei rund um den Bodensee reichen, also über 300 Kilometer. Schlussendlich kamen gerade einmal 1.000 Teilnehmer.

Alleine um eine Kette zu bilden, die die 28 Kilometer an Bodensee-Ufer in Österreich umspannt, hätte es über 18.000 Menschen gebraucht. Von ihrem geplanten Ziel waren die "Querdenker" also weit entfernt, auch wenn auf der Insel Mainau weitere 500 Demonstranten vor Ort waren. Die Veranstalter wollten vorerst keine Zahlen bekanntgeben.

Quarantäne gleich Gefängnis

Mitorganisator Gerry Mayr wollte mit der Veranstaltung ein europaweites Zeichen gegen die Maßnahmen setzen. Laut ihm ist Quarantäne ein modernes Gefängnis und die Maskenpflicht Unrecht. Das fanden auch zwei Teilnehmer der Veranstaltungen in Konstanz. Diese wurden einer Gaststätte verwiesen, weil sie sich weigerten, eine Maske aufzusetzen.

Bei den insgesamt 17 (Gegen-)Kundgebungen blieb es laut Polizei "sehr ruhig", es versammelten sich nur kleinere Gruppen. Trotzdem ging der größte Teil der Veranstaltungen am Wochenende auf Gegenkundgebungen zurück, die für mehr Solidarität und Verantwortung im Umgang mit Corona einstanden. Am Sonntag werden weitere Querdenker-Demos in Konstanz am Bodensee erwartet.