Formel 1

Mercedes als Red-Bull-Kopie? Das sagt Boss Marko

In der Formel 1 ist Red Bull das Maß aller Dinge. Deshalb liebäugelte Mercedes bereits mit einer Bullen-Kopie. Nun reagierte Helmut Marko. 

Heute Redaktion
Helmut Marko sprach nun über Gerüchte, Mercedes könnte Red Bull kopieren.
Helmut Marko sprach nun über Gerüchte, Mercedes könnte Red Bull kopieren.
Imago Images

Die "Silberpfeile" haben eigentlich zur großen Bullen-Jagd geblasen, wollten mit dem wieder in schwarz gehaltenen W14 den Abstand zum heimischen Rennstall deutlich verringern, planten den Angriff auf Doppel-Weltmeister Max Verstappen. Allerdings ging der Schuss bisher nach hinten los. Mercedes wurde gar von seinem Kundenteam Aston Martin, aktuell die zweite Kraft in der Formel 1, überflügelt. Ausschlaggebend dafür ist auch, dass Mercedes mit dem umstrittenen "Zero Pods"-Konzept in die neue Saison gegangen ist. Dies hat sich jedoch als Fehlgriff entpuppt. 

"Wie es aussieht, ist mir egal"

Schon Star-Pilot Lewis Hamilton bekrittelte, dass man im letzten Jahr bei der Autoentwicklung nicht auf ihn gehört habe. Nach den enttäuschenden beiden ersten Saisonrennen verabschiedete sich auch Wolff von den auf ein Minimum zusammengeschrumpften Seitenkästen. Es wird Änderungen geben. "Die Art und Weise, wie die Aerodynamik funktioniert, aber auch die Karosserie zu ändern, liegen perfekt innerhalb des machbaren Bereichs. Wir werden Zeit für das neue Konzept und für neue Ideen verbrauchen müssen, deshalb das alte Konzept aufgeben", meinte Wolff bereits nach dem zweiten Saisonrennen in Dschidda mit Blick auf die Budgetdeckelung. Mit Rang zwei durch Hamilton in Melbourne konnten die "Silberpfeile" immerhin bereits ein Saisonstockerl einfahren. 

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    Grand Prix von Australien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Australien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/Motorsport Images

    Erste Änderungen werden im Rahmen des Grand Prix von Imola erwartet. Dann könnte Mercedes auch optisch näher an Red Bull heranrücken. Zumindest hat Teamchef Wolff eine Kopie des RB19 nicht ausgeschlossen. "Wir haben aktuell keinen Dogmatismus. Und ob dieses Auto wie ein Red Bull oder wie SpaceX aussieht, ist mir egal, es muss nur schnell sein. Wenn es ein Red Bull ist, werden wir irgendwo einen kleinen Bullen mit einem Aufkleber anbringen und ich werde mich nicht schämen, wenn es schnell geht", so Wolff, nahm auch Aston Martin als Beispiel für Entwicklungen innerhalb weniger Monate. 

    Marko reagiert gelassen

    Dass der W14 nach einem Update bald wie der Red Bull aussehen könnte, nahm Helmut Marko, Motorsport-Konsulent des heimischen Rennstalls, gegenüber der "Sport Bild" gelassen. "Kopieren ist Alltag in der Formel 1. Da ist auch nichts Unehrenhaftes dabei", so der Grazer. "Es geht darum, das schnellstmögliche Auto zu haben und Erfolge zu feiern. Da nimmt man nicht Jahre des Misserfolgs hin, nur weil man zu stolz ist, sich einzugestehen, dass andere es besser gemacht haben", führte Marko weiter aus. 

    Dass das langjährige Rivalen-Team aktuell nur hinterherfährt, löst im Red-Bull-Mann jedenfalls keine Gefühle der Genugtuung aus. "Mir ist egal, wer auf welchem Platz ist. Hauptsache, wir sind Erster. Ich weiß, wie Toto Wolff sich gerade fühlt, wir haben auch sieben Jahre gelitten. Deshalb ist da keine Schadenfreude dabei", so Marko. 

    Ob Mercedes ein Schritt nach vorne gelungen ist, wird sich beim Grand Prix von Baku am 30. April zeigen.