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Merkel in Türkei: Soforthilfe für Aleppo-Flüchtlinge

Heute Redaktion
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Angela Merkel und der türkische Premier Ahmet Davutoglu zeigten sich am Montag beim Besuch der deutschen Kanzlerin in der Türkei geeint in der Kritik an den russischen Luftangriffen auf die syrische Stadt Aleppo. Beide Länder kündigten eine Soforthilfe-Aktion für die dort befindlichen Flüchtlinge an. Am Nachmittag trifft Merkel auf den türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Angela Merkel und der türkische Premier Ahmet Davutoglu zeigten sich am Montag beim geeint in der Kritik an den russischen Luftangriffen auf die syrische Stadt Aleppo. Beide Länder kündigten eine Soforthilfe-Aktion für die dort befindlichen Flüchtlinge an. Am Nachmittag trifft Merkel auf den türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan.

"Wir sind entsetzt über das menschliche Leid durch die Bombenangriffe - auch von russischer Seite", sagte Angela Merkel bei einem gemeinsamen Auftritt mit Davutoglu in Ankara.

Russland verletzt UNO-Resolution

Merkel unterstrich, dass Russland mit den gegen die im Dezember beschlossene UNO-Resolution 2254 verstoße. Diese erlaubt nur Attacken gegen den Islamischen Staat, nicht gegen Zivilisten oder zivile Einrichtungen. Wie die Beziehungen der EU zu Russland sind auch jene der Türkei zur Russland abgekühlt. Ankara wirft Moskau vor, mehrmals in den türkischen Luftraum eingedrungen zu sein.

Gleichzeitig kündigten die beiden Regierungschefs eine Soforthilfe-Aktion für die an der türkisch-syrischen Grenze ausharrenden Flüchtlinge aus Aleppo an. Diese werde umgehend beginnen, sagte Davutoglu nach dem Treffen mit Merkel.

Laut Schätzungen von NGOs sind derzeit rund 80.000 Menschen aus Syrien unterwegs in die syrische Stadt Assas und in Richtung Grenzübergang Kilis. An der Grenze zur Türkei warten die meisten der mittlerweile 10.000 Menschen vergeblich, denn nur Kranke und Verletzte dürfen passieren.

Die Türkei versorgt die Flüchtlinge nach eigenen Angaben mit Hilfsgütern und gibt an, ein Lager aufbauen zu wollen, allerdings auf syrischer Seite. Laut Hilfsorganisationen fehlt es an lebenswichtigen Dingen wie Trinkwasser, Nahrungsmitteln oder Medikamenten. Der nicht allzu unwahrscheinliche Fall, dass die syrischen Regierungstruppen Aleppo vollständig einnehmen, könnte die Flucht von einer Million weiterer Flüchtlinge in Richtung Türkei zur Folge haben.

Treffen mit Erdogan folgt

Am Nachmittag trifft Merkel auf Erdogan. Die deutsche Kanzlerin will eine Begrenzung der Zahl der Flüchtlinge erreichen, die von der Türkei nach Deutschland einreisen.