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Merkel will "Politik des Durchwinkens" beenden

Heute Redaktion
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Ist das die Kehrtwende in der deutschen Flüchtlingspolitik? Am Sonntag hatte Angela Merkel Österreich für die Grenzschließung heftig kritisiert, am Dienstag tönte die Kanzlerin plötzlich anders.

Ist das die Kehrtwende in der deutschen Flüchtlingspolitik? Am Sonntag hatte Österreich für die Grenzschließung heftig kritisiert, am Dienstag tönte die Kanzlerin plötzlich anders.

Nach einem Treffen mit Kroatiens Ministerpräsident Oreskovic in Berlin forderte Merkel die in Griechenland festsitzenden Flüchtlinge auf, sich dort Quartiere zu suchen: "Es gibt Übernachtungsmöglichkeiten und Aufenthaltsmöglichkeiten. Die müssten auch von den Flüchtlingen genutzt werden."

Merkel schloss auch aus, dass Deutschland neuerlich – wie im Herbst nach der ungarischen Grenzschließung – Asylwerber direkt abholen werde: "Es gibt nicht ein Recht, dass ein Flüchtling sagen kann, ich will in einem bestimmten Land der Europäischen Union Asyl bekommen."

Es gelte, die Politik des Durchwinkens zu beenden. Bemerkenswert: Praktisch mit den gleichen Worten hatte Österreichs Regierung Obergrenze und Grenzschließung verteidigt – und war von der deutschen Kanzlerin heftig dafür gerüffelt worden …