Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat die Hoffnung auf ein Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj offenbar aufgegeben. Es werde "offensichtlich nicht" zu so einem Treffen kommen, sagte Merz am Donnerstagabend bei einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in dessen Sommerresidenz Fort Brégançon – und das am Vorabend eines deutsch-französischen Ministerrats.
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine meinte Merz: "Wir müssen uns mit diesem Thema heute erneut beschäftigen und dies vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es offensichtlich nicht zu einem Treffen zwischen Präsident Selenskyj und Präsident Putin kommen wird, anders als es zwischen Präsident Trump und Präsident Putin in der letzten Woche verabredet war."
Schon am Dienstag hatte Merz Putin eine "Verzögerungsstrategie" vorgeworfen. Der Kreml-Chef knüpfe ein Treffen mit Selenskyj an Bedingungen, die aus Sicht der Ukraine und ihrer westlichen Partner "völlig inakzeptabel" seien.
US-Präsident Donald Trump hatte nach einem Ukraine-Gipfeltreffen im Weißen Haus am Montag vergangener Woche angekündigt, ein Treffen zwischen Putin und Selenskyj vorzubereiten. Merz sagte damals in Washington, so ein Treffen solle "innerhalb der nächsten zwei Wochen" stattfinden. Die russische Führung machte aber in der Folge immer wieder klar, dass sie so ein Treffen nicht anstrebt.