Politik

Messer und Pfefferspray bei Strache-"Familienfest"

Heute Redaktion
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Die FPÖ will Asylwerbern den Besitz von Messern komplett verbieten. Ironischerweise wurden beim FPÖ-"Familienfest" zahlreiche Messer beschlagnahmt.

Gleich mehrere Arten von Messern sowie Pfeffersprays und sogar Elektroschocker liegen auf einem Twitter-Foto in einer Plastikbox. Das Foto wurde ausgerechnet beim FPÖ-"Familienfest des Vizekanzlers" von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aufgenommen.

Ein beachtliches Waffenarsenal, das jedoch durchwegs legal ist, wie die FPÖ betont. Denn das Tragen von Messern soll nach dem Willen der FPÖ nur Asylwerbern komplett verboten werden.

"Das haben wir einkassiert, dafür sind die Securities ja da. Die Fülle an Pfeffersprays zeigt auch, dass sich vor allem die Damen in Wien bedroht fühlen, und ohne diese nicht mehr außer Haus gehen können. Die Jagdmesser erklären sich, weil viele Gäste in Tracht waren, und da gehört ein Messer zur Lederhose ja als Accessoire dazu, das würde ich alles nicht überbewerten", erklärte der Pressesprecher des Vizekanzlers auf Nachfrage des "Kurier".

Ein ähnliches Bild bot sich laut einem Journalisten auch bei der FPÖ-Wahlparty bei der Nationalratswahl im vergangenen Jahr. Er postete ein entsprechendes Foto ebenfalls auf Twitter.



Wann ist ein Messer eine Waffe?

Die Novelle des Waffengesetzes, die am Montag in Begutachtung gegangen ist, bringt einige Veränderungen. So dürfen nun etwa auch Jäger Schalldämpfer verwenden, die bisher nur Berufsjägern vorbehalten waren. Außerdem werden große Magazine verboten.

Besonders umstritten ist allerdings der von der FPÖ eingebrachte Passus, der Asylwerbern und anerkannten Flüchtlingen ein komplettes Waffenverbot auferlegt und das Tragen von Messern komplett verbietet.





Wie ein Experte der "Presse" erklärte, können auch Asylberechtigte weiterhin bestimmte Messer bei sich führen. Das inkludiert Schweizermesser, andere Taschenmesser, Küchenmesser oder auch Jagdmesser. Das seien nämlich Gebrauchsgegenstände. Wenn allerdings jemand "mit einem Küchenmesser spazieren geht, macht er sich verdächtig und wird von der Exekutive befragt werden". In der Praxis sei es dann egal, ob er Asylwerber oder Österreicher ist.

(red)