Suchtpotenzial? Ein Antrag von Meta, Klagen mehrerer Bundesstaaten aus dem Vorjahr abzuweisen, wurde am Dienstag von einer Bundesrichterin in Kalifornien abgewiesen. Das bedeutet: Meta muss vor Gericht. Dem Konzern wird vorgeworfen, dass die Apps Facebook und Instagram beabsichtigter Weise Suchtpotential aufweisen und psychische Gesundheitsprobleme bei Jugendlichen hervorrufen.
Im Oktober 2023 reichten 41 Bundesstaaten und D.C. (District Columbia) eine Klage gegen Meta ein. Diese beinhaltet, dass Facebook und Instagram die psychische Gesundheit junger Menschen verschlechtern. Der Vorwurf der Generalstaatsanwälte lautet: Facebook und Instagram sollen ihre Apps absichtlich so manipulieren, dass sie Kinder süchtig machen berichtete "PBS News" im Dezember des Vorjahres.
Im August 2024 berichtete die "Washington Post" von einem 13-jährigen Mädchen , welches den Konzern und weitere Social-Media-Unternehmen privat verklagt hatte. Die Klage beinhaltet unter anderem eine Schadensersatzsumme von 5 Milliarden US-Dollar. Meta habe das Mädchen absichtlich auf Instagram gelockt und sie wissentlich schädlichen Inhalten ausgesetzt, so der Vorwurf.
Privatklagen von Einzelpersonen die es mit Meta aufnehmen wollen gibt eher wenige. Dafür häufen sich Klagen von Generalstaatsanwälten und Schulbezirken, die laut Einschätzungen der "Washington Post" "darauf abzielen die psychische Krise der amerikanischen Jugend mit den sozialen Medien in Verbindung zu bringen."
In jenen Klagen wird ebenso argumentiert, dass Meta gegen Verbraucherschutzgesetze verstoßen habe, indem es manipulative Funktionen einsetze, um Teenager länger auf der Plattform zu halten. Die Führungskräfte des Unternehmens sollen von den schädlichen Auswirkungen gewusst haben.
Im Jahr 2021 veröffentlichte die Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen interne Forschungsergebnisse. Diese legen nahe, dass Instagram bei einigen Teenagern ihre Probleme mit dem Körperbild verschlimmert.
Tatsächlich ist die wissenschaftliche Literatur zu Jugendlichen, Social-Media-Nutzung und die negative Auswirkung auf ihre psychische Gesundheit nicht zu 100 Prozent eindeutig. Sie lässt allerdings durchblicken, dass Zusammenhänge bestehen.